Vor einem Jahr brachte Nikon seine kompakten Systemkameras der Serie „Nikon 1“ auf den Markt. Trotz der großen Konkurrenz in diesem Segment verkauften sich die Modelle J1 und V1 weltweit sehr gut. Da verwundert es wenig, dass nur ein Jahr später mit der Nikon 1 V2 bereits die Nachfolgerin der V1 in den Startlöchern steht.

Nikon 1 V2 mit 1 Nikkor VR 10-30 mm und ausgeklapptem Blitz in schwarz – © Nikon
Neue Gehäuseform und reichhaltige Ausstattung
Im Vergleich zur Vorgängerin Nikon 1 V1 (unseren Test finden Sie hier) wurde die Kameraform deutlich verändert. Die Kamera verfügt nun über einen ausgeprägten Griffwulst, der sicher in der Hand liegen dürfte. Auch der Sucherkasten fällt sofort ins Auge, da er nun deutlich höher aus dem Gehäuse ragt. Dies hat einen praktischen Grund, der viele Fotografen freuen dürfte: die Nikon 1 V2 verfügt nun wie ihre kleine Schwester J2 über einen integrierten Blitz, der bei Bedarf nach oben ausklappt. Die Gehäusefront besteht aus einer Magnesiumlegierung und soll so auch hoher Beanspruchung standhalten. Mit einer besonderen Langlebigkeit wartet auch der Veschluss auf, von Nikon wird ihm eine Lebensdauer von mindestens 100.000 Auslösungen attestiert. Für die Stromversorgung kommt ein neuer Akku des Typs EN-EL21 zum Einsatz.
Die Bedienung der Kamera orientiert sich nun mehr an den Spiegelreflexkameras von Nikon. Auf der Oberseite lässt ein Moduswahlrad die direkte Einstellung von Voll-, Programm-, Zeit- oder Blendenautomatik sowie manueller Belichtung zu. Beim Vorgängermodell mussten diese erst mühsam im Menü geändert werden. Am guten Display (921.000 Pixel) und dem hochauflösenden Sucher (1,44 Millionen Pixel) mit Dioptrienkorrektur wurde indes nichts verändert.

Oberseite der weißen Nikon 1 V2 mit 1 Nikkor VR 10-30 – © Nikon

Rückseite der Nikon 1 V2 mit neuer Anordnung der Bedienelemente – © Nikon
Die Technik
Im neuen Gehäuse sitzt auch neue Technik. Die Auflösung des CMOS-Sensors wurde auf 14,2 Millionen Pixeln erhöht. Gleichzeitig steigt der höchstmöglich ISO-Wert von 3200 auf 6400, der niedrigste liegt nun bei ISO 160 (vormals ISO 100). Gegen Staub auf dem Sensor hilft eine automatische Reinigungsfunktion. Ein neuer Prozessor sorgt für besonders schnelle Datenverarbeitung, was sich in der Serienbildgeschwindigkeit widerspiegelt. Bei voller Auflösung und kontinuierlichem Autofokus können 15 Bilder/s aufgenommen werden, bei feststehendem Fokus sogar 60 Bilder/s. Wenn auch nur für 45 bzw. 40 Fotos in Folge – dann ist der Pufferspeicher voll.
Gefilmt wird mit einer Auflösung von 1920 x 1080, wahlweise mit 60i (60 Halbbilder/s) oder 30p (30 Vollbilder/s). Der tolle Zeitlupenmodus der V1 wurde beibehalten, sodass Aufnahmen mit 400 Bildern/s in einer Auflösung von 640 x 240 sowie mit 1200 Bildern/s in einer Auflösung von 320 x 120 gemacht werden können. Diese Sequenzen werden zwar nach fünf Sekunden beendet, doch bereits bei 400 Bildern/s ergibt sich so ein Video von über einer Minute (wenn man es mit 30 Bildern/s abspielt). Folgendes Video zeigt, was damit möglich ist. Wir haben es für unseren Test der Nikon 1 V1 aufgenommen.
Preise und Verfügbarkeit
Die Nikon 1 V2 soll in den Farben Weiß (mit glatter, glänzender Oberfläche) und Schwarz (mit matter, rauer Oberfläche) bereits Ende November 2012 erhältlich sein. Im Set mit dem Standardzoom 1 NIKKOR VR 10-30 (zum Test) soll die Kamera 899 € kosten. Das Set mit den zwei Objektiven 1 NIKKOR VR 10-30 sowie 1 NIKKOR VR 30-110 (zum Test) schlägt mit 1079 € zu Buche. Dank der Neuankündigung sind die Preise der Vorgängerin Nikon 1 V1 deutlich gesunken, sie ist mit Objektiv bereits für unter 399 € zu bekommen.
Zubehör
Zusätzlich zum eingebauten Blitzgerät steht Fotografen in Zukunft ein neues Systemblitzgerät zur Verfügung. Das SB-N7 verfügt über eine Leitzahl 18, unterstützt i-TTL und kann dank seines schwenkbaren Blitzkopfes vielseitig eingesetzt werden. Für Weitwinkelaufnahmen wird zudem eine passende Streuscheibe mitgeliefert. Ab Ende Januar 2013 soll das Nikon SB-N7 für 159 € im Handel verfügbar sein.

Blitzgerät SB-N7 auf einer Nikon 1 V2 – © Nikon
Bereits erhältlich ist der Objektivadapter Nikon FT1, mit dessen Hilfe große NIKKOR-Objektive für Spiegelreflexkameras an die Nikon 1 V2 angeschlossen werden können. GPS-Koordinaten lassen sich dank des Empfängers Nikon GP-N100 in die Bilder einspeichern. Und für eine kabellose Übertragung der gerade fotografierten Bilder an Tablet-PCs oder Smartphones sorgt der Funkadapter Nikon WU-1b.
Drei neue Objektive im Jahr 2013
Bereits eine Aussicht auf nächstes Jahr eröffnet Nikon hinsichtlich neuer Objektive. Dann erscheinen drei neue Modelle für unterschiedliche Anwendungsbereiche. Das Weitwinkelzoom 1 NIKKOR 6,7-13 mm f/3,5-5,6 deckt einen Brennweitenbereich von 18-35 mm entsprechend Kleinbild ab. Mit dem 1 NIKKOR 10-100 mm f/4-5,6 bringt Nikon ein kompaktes 10-fach-Zoomobjektiv, dessen Brennweitenbereich sich von 27 mm bis 270 mm entsprechend Kleinbild erstreckt. Und für Portraitfotografen dürfte sich besonders das 1 NIKKOR 32 mm 1:1,2 eignen, welches eine hohe Lichtstärke (Blende f/1,2) mit einer klassischen Portraitbrennweite von 86 mm (entsprechend Kleinbild) verbindet.
Geschrieben am 24. Oktober 2012 von Andreas Rumpf
Kategorien: Kamera, Neuigkeit
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