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Ausstellungstipp: Miroslav Tichý – Die Stadt der Frauen

Miroslav Tichý, eine außergewöhnliche Künstlerpersönlichkeit wie kaum ein anderer Fotograf, oder gar ein Phänomen? Der talentierte Maler (geb. 1926) studiert Ende der 1940er Jahre an der Kunstakademie in Prag, mit der kommunistischen Machtübernahme wird sein Leben aus der Bahn geworfen. Als Regimegegner zieht er sich nach mehreren Gefängnis- und Psychiatrieaufenthalten in seine Heimat, die Kleinstadt Kyjov, zu seinen Eltern zurück. Tichý sattelt von der Malerei auf die Fotografie um.

Ausstellung Miroslav Tichý - Die Stadt der Frauen, Zephyr in Mannheim

Ohne Titel, Miroslav Tichý, ohne Jahr – © Miroslav Tichý / Jana Hebnarová. Courtesy L. & N. Kalischek, Quelle: Reiss-Engelhorn-Museen

Unbeachtet von der Gesellschaft fotografiert er zumeist heimlich, sein Motiv sind die Frauen seiner Stadt, beim Sonnenbaden am See, beim Einkauf oder Spaziergang. Seine Kameras baut er teilweise aus einfachsten Materialien wie Papprollen, Teer und alten Brillengläsern selbst, woraus die Unschärfe seiner Fotografien resultiert. Über mehrere Jahrzehnte fotografiert Tichý an sechs Tagen die Woche jeweils etwa 100 Negative. Dadurch entsteht bis in die 1990er Jahre ein riesiges Werk, das der Künstler jedoch zu guten Teilen wieder zerstört. Seine Ausbelichtungen, die nicht selten Flecken und Kratzer aufweisen, klebt er mitunter auf Pappe und verziert diese mit Bunt- oder Filzstiften, Kugelschreiber oder flüssiger Farbe zu Bilderrahmen.

Ausstellung Die Stadt der Frauen,Miroslav Tichý, Museum in Mannheim

Ohne Titel, Miroslav Tichý, ohne Jahr – © Miroslav Tichý / Jana Hebnarová. Courtesy Gianfranco Sanguinetti, Quelle: Reiss-Engelhorn-Museen

Vielleicht ist Tichý selbst der Mensch, der von seinem späten Ruhm und der Entdeckung durch die Kunstwelt im Jahr 2004 am wenigsten begeistert und beeindruckt ist, im Interview gibt er an, sich mehr für Sliwowitz und Bier zu interessieren, denn für Malerei und Fotografie. Bis zu seinem Tod 2011 lebt er zurückgezogen in ärmlichen Verhältnissen.

Schwarz-Weiß-Fotografie von Miroslav Tichý, Rahmen aus Pappe, bemalt

Ohne Titel, Miroslav Tichý, ohne Jahr – © Miroslav Tichý / Jana Hebnarová. Courtesy L. & N. Kalischek, Quelle: Reiss-Engelhorn-Museen

Die Reiss-Engehlhorn Museen zeigen im Zephyr – Raum für Fotografie in Mannheim, noch bis zum 26. Mai die Ausstellung „Miroslav Tichý – Die Stadt der Frauen“. Zu sehen sind rund 180 Fotografien, die größtenteils bisher noch nicht ausgestellt waren.

Öffnungszeiten:
24. Februar – 26. Mai 2013
Täglich (außer Montag) 11 – 18 Uhr

Eintritt: Erwachsene 6 Euro, Familie 10 Euro, Gruppentarif 4 Euro (p. P.), Kinder, Jugendliche, Studenten, Azubis und Mitglieder 3 Euro

Öffentliche Führungen:
19. Mai 2013, 16 Uhr
26. Mai 2013, 14 Uhr
Teilnahmegebühr: 3,50 Euro, ermäßigt 2,50 Euro, jeweils zzgl. Eintritt

Zephyr – Raum für Fotografie
Reiss-Engelhorn-Museen
Museum Bassermannhaus C4,9
68159 Mannheim

Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie auf der Website des Museums Zephyr Mannheim.

Miroslav Tichy Ausstellung in Mannheim, Zephyr, Raum für Fotografie, Die Stadt der Frauen

Ohne Titel, Miroslav Tichý, ohne Jahr – © Miroslav Tichý / Jana Hebnarová. Courtesy Juli Susin, Quelle: Reiss-Engelhorn-Museen

Ein 248-seitiger Katalog zur Ausstellung unter dem Titel „Miroslav Tichý: Die Stadt der Frauen“ ist im Kehrer Verlag erschienen und kann im Museum zum Vorzugspreis von 24,90 Euro erworben werden. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 29,90 Euro.


walimex pro 35/1,5 VDSLR-Objektiv für Nikon im Test

Aktuelle Spiegelreflexkameras nehmen nicht mehr nur Fotos, sondern auch Videos in zum Teil bestechender Qualität auf. Immer mehr Anwender verwenden daher diese relativ günstigen Kameras für anspruchsvolle Video- und Filmproduktionen. Die passenden Objektive zielen allerdings bislang hauptsächlich auf die Bedürfnisse von Fotografen ab, welche denen eines Filmers nicht unbedingt entsprechen müssen. Das VDSLR-Objektiv walimex pro 35 mm f/1,5 UMC von Foto Walser richtet sich nun in erster Linie an die Schöpfer von Bewegtbildern. Was es von einem normalen Foto-Objektiv unterscheidet und wie gut es sich zum Fotografieren eignet, möchten wir in diesem Test klären.

Walimex pro 35 mm f/1,5 Objektiv-Test VDSLR

walimex pro 35/1,5 AS UMC an einer Nikon D800 – © Überlicht (MB)

Lieferumfang, Ausstattung und erster Eindruck

Im Karton des walimex pro 35/1,5 befinden sich neben dem Objektiv die passenden Deckel und eine Tasche aus dünnem, samtigem Stoff. Der vordere Objektivdeckel ist ein sogenannter „Snap-On“-Deckel, den man besonders leicht aufsetzen und abnehmen kann. Die tulpenförmige Sonnenblende besteht aus stabilem Kunststoff und kann für den Transport platzsparend umgekehrt auf das Objektiv gesetzt werden. Ganz leicht ist diese lichtstarke Festbrennweite „Made in Korea“ indes nicht, bringt sie doch 685 Gramm auf die Waage.

Test des Walimex pro 35/1,5 VDSLR-Objektiv lichtstark

Walimex pro 35/1,5 AS UMC für Nikon mit aufgesetzter Sonnenblende – © Überlicht (MB)

Auf den ersten Blick macht das 35/1,5 einen ungewohnten Eindruck: Wo man normalerweise das Gummi des Fokusrings erwarten würde, sitzt hier ein Zahnkranz aus Hartplastik. Und auch der Blendenring ist mit einem solchen Zahnkranz ausgestattet. Diese Zahnkränze machen das Objektiv ideal für den Einsatz an einem Rig mit Follow Focus (Schärfeziehvorrichtung). Auch auf den zweiten Blick würde man leicht von einem Metalltubus ausgehen, es handelt sich jedoch um hochwertig verarbeiteten Kunststoff in gesprenkelter Hammerschlagoptik, welche wunderbar zur Oberflächenstruktur von Nikon-Kameras passt. Leider besteht auch das Filtergewinde aus Plastik, was bei häufiger Benutzung zu einem Ausleiern führen könnte. Wichtiger ist jedoch das stabile Metallbajonett am entgegengesetzten Ende, da man Objektive in der Regel häufiger wechselt als Filter. Apropos Filter: Mit 77 mm hat das Gewinde praktischerweise den gleichen Durchmesser wie zahlreiche Profiobjektive von Nikon, sodass man sein vorhandenes Zubehör problemlos weiterverwenden kann.

Narzissen Unschaerfe Blumen gelb Test Walimex pro 35/1,5 VDSLR Vollformat

Narzissen vor dem Fenster, London (2013) – Nikon D800 & Walimex pro 35/1,5 (1/2000 sec, ISO 200) – © Überlicht (AR)

Das Äußere ist das Eine, viel wichtiger sind bei einem Objektiv jedoch die inneren Werte. Die Angabe der Offenblende mit f/1,5 mag diesbezüglich verwundern, ist bei lichtstarken Objektiven doch meistens f/1,4 üblich. Diese Besonderheit erklärt sich wiederum durch die Ausrichtung auf professionelle Anwender aus der Filmbranche. Während bei Fotoobjektiven die Blendenzahlen als rechnerische Größe ausgegeben werden, ist bei Filmobjektiven die Angabe der tatsächlich gemessenen Lichtstärke üblich. Von der Etikettierung abgesehen ist das optische Innenleben des walimex pro 35/1,5 VDSLR jedoch vollkommen identisch zu dem des walimex pro AE 35/1,4 UMC, die Lichtstärke ist die gleiche. Auf einen Autofokus muss man verzichten, erhält dafür jedoch einen mit angenehmem Widerstand ausgestatteten Fokusring zur manuellen Scharfstellung. Ein Detail fällt beim Blick auf den Blendenring vor allem Nikon-Fotografen auf: Es gibt keine rote Blendenzahl wie etwa beim walimex pro AE 85/1,4 (siehe Test). Dadurch kann die Blende nur über den Ring, nicht jedoch über die Kamera eingestellt werden und die entsprechenden Werte werden in den EXIF-Daten der Fotos nicht abgespeichert. Nutzer anderer Kamerasysteme dürften diese Einschränkung bereits von anderen manuellen Objektiven gewohnt sein.

Nachtrag (12.05.2013)

Ein Forenmitglied von dslr-forum.de hat mich darauf hingewiesen, dass die Blende und Brennweite durchaus in den EXIF-Daten gespeichert werden kann. Dazu muss man lediglich vorher das Objektiv im Kameramenü mit einem eigenen Profil einspeichern. Und schon werden die korrekten Blendenwerte auch auf dem Display und im Sucher angezeigt. Danke für den Hinweis!

Objektiv-Test des Walimex pro 35 mm f/1,5 VDSLR London Greenwich Strasse Gegenlicht

Über die Straße, Greenwich, London (2013) – Nikon D800 & Walimex pro 35/1,5 (1/5000 sec, ISO 200) – © Überlicht (AR)

Fotografieren mit einem Videoobjektiv

Ein lichtstarkes 35mm-Objektiv bietet sich geradezu für den alltäglichen Einsatz an. Nicht umsonst sind Generationen von Reportagefotografen mit dieser Weitwinkelbrennweite durch die Straßen der Welt gezogen. An einer DX-Kamera entspricht sie 52,5 mm (verglichen mit Kleinbild) und stellt somit ein Normalobjektiv dar. An FX-Kameras wie der D600 oder D800 erfordert der Weitwinkel jedoch auch ein nahes Herangehen an das abzubildende Motiv, sei denn man möchte es im Kontext seines Umfelds darstellen.

Millenium Bridge London Objektiv-Test Walimex Pro 35mm 1,5 VDSLR Offenblende

Fußgänger auf der Millenium Bridge, London (2013) – Nikon D700 & Walimex pro 35/1,5 (1/640 sec, ISO 100) – © Überlicht (AR)

Walimex Pro 35 mm VDSLR Sandwich in London Food 1,4 Objektiv-Test manuell Bokeh

Sandwiches zum Mittagessen, London (2013) – Nikon D800 & Walimex pro 35/1,5 (1/80 sec, ISO 200) – © Überlicht (AR)

Greenwich Cafe London Test Objektiv Walimex pro 35 mm VDSLR Nikon D800

Peter’s Café, Greenwich, London (2013) – Nikon D800 & Walimex pro 35/1,5 (1/100 sec, ISO 200) – © Überlicht (AR)

Setzt man das walimex pro 35/1,5 VDSLR zum ersten Mal an seine Kamera, werden die Fingerspitzen vom Zahnkranz am Fokusring irritiert. Spätestens nach ein paar Tagen hat man sich allerdings daran gewöhnt und genießt das angenehme manuelle Fokussieren mit diesem Objektiv. Anders als bei manchem Autofokusobjektiv hat man hier beim Drehen einen leichten Widerstand, der ein präzises manuelles Scharfstellen deutlich erleichtert. Vom Nahbereich (ca. 30 cm) bis Unendlich durchfährt man etwa mit einer 1/3 Drehung des Rings. Hilfreich ist dabei die Fokusanzeige im Sucher (bei Nikon-Kameras links unten), die mit kleinen Pfeilen anzeigt, ob man zu weit vorne oder hinten liegt und mit einem Punkt quittiert, sobald die Schärfe auf dem gewählten Fokuspunkt sitzt. Alternativ lässt sich im LiveView über das Kameradisplay gut die Schärfe legen. Ein Bisschen technische Hilfe oder viel Erfahrung sind allerdings nötig, da ein exaktes Fokussieren bei Offenblende nicht so leicht fällt wie etwa mit dem walimex pro AE 85/1,4 IF UMC. Dies liegt wohl an der Brennweite, die generell eine höhere Schärfentiefe erzeugt, jedoch das zu fokussierende Objekt bei gleichem Abstand kleiner abbildet.

Festbrennweite 35 mm walimex pro VDSLR-Objektiv Test an Nikon Horse Guard London

Wache vor Horse Guard, London (2013) – Nikon D700 & Walimex pro 35/1,5 (1/800 sec, ISO 800) – © Überlicht (AR)

London Mini auf der Strasse Walimex 35 mm getestet Blende 1,5 Belichtungszeit Daemmerung

NO ENTRY, London (2013) – Nikon D700 & Walimex pro 35/1,5 (1/8 sec, ISO 400) – © Überlicht (AR)

Der zweite Zahnkranz ziert den Blendenring, welchen man bei diesem Objektiv recht häufig verwendet. Da keine Blendenkupplung vom Objektiv zur Kamera existiert, muss die gewünschte Blende per Hand am Ring eingestellt werden. Der Übergang ist stufenlos, sodass jeder erdenkliche Zwischenwert eingestellt werden kann. Mangels eines entsprechenden Chips wird die genaue Blendenzahl allerdings nicht in den EXIF-Daten der Fotos festgehalten (dort steht immer nur Blende f/1). Aus diesem Grund fehlt unter den Fotos eine solche Angabe. Um die Blende präzise einstellen zu können, muss man jedes mal die Kamera vom Auge nehmen. Nikon-Fotografen sind in dieser Hinsicht bei der Verwendung manueller Objektive (ob alt oder neu) sicherlich verwöhnt, da sich die Blendenwahl bei den meisten Objektiven über die Kamera steuern lässt. Wer vorher bereits manuelle Objektive an Kameras von Canon oder Sony im Einsatz hatte, ist mit dem Umstand allerdings vertraut.

Nachtrag (12.05.2013)

Ein Forenmitglied von dslr-forum.de hat mich darauf hingewiesen, dass die Blende und Brennweite durchaus in den EXIF-Daten gespeichert werden kann. Dazu muss man lediglich vorher das Objektiv im Kameramenü mit einem eigenen Profil einspeichern. Und schon werden die korrekten Blendenwerte auch auf dem Display und im Sucher angezeigt. Danke für den Hinweis!

Walimex pro 35/1,5 VDSLR Wernigerode Schloss gepanzerter Stein-Greif

Gepanzerter Greif im Schnee, Schloß Wernigerode (2013) – Nikon D800 & Walimex pro 35/1,5 (1/400 sec, ISO 200) – © Überlicht (AR)

Hat man sich an den Umgang mit dem Objektiv gewöhnt, lernt man schnell seine Gestaltungsmöglichkeiten zu schätzten. Durch die große Offenblende kann man nicht nur besonders gut bei wenig Licht fotografieren, sondern auch mit Unschärfe gestalten. Gerade bei nahen Objekten verschwimmt der Hintergrund wunderbar zu einer weichen Unkenntlichkeit. Auch Regentropfen oder Schneeflocken lassen sich gut einfrieren und tragen zu einer enormen räumlichen Tiefe bei. Was jedoch im Fokus liegt, ist immer gestochen scharf. Bereits ohne einen genauen Vergleich der Testfotos wird das bei einem Blick auf das Kameradisplay schnell klar. So hat Marina das 35/1,5 gleich mit ins Studio genommen und für einige Still-Life-Aufnahmen verwendet, wobei es eine sehr gute Figur gemacht und uns mit seiner enormen Schärfe fast umgehauen hat.
Da man sehr nah an sein Motiv herangehen kann (die Schärfe lässt sich auf ca. 16 cm vor der Frontlinse einstellen), eignet sich das Objektiv sogar bis zu einem gewissen Grad für Makroaufnahmen.

Walimex pro 35-mm 1,5 VDSLR-Objektiv Test Still-Life im Studio Food scharf

Studioaufnahme von Pfannkuchen – Nikon D800 & Walimex pro 35/1,5 (1/2 sec, ISO 100) – © Überlicht (MB)

Filmen

Was zum Fotografieren recht ist, das ist zum Filmen billig – könnte man in Anlehnung an ein altes, deutsches Sprichwort glauben. Doch etwa im Falle eines kontinuierlichen Autofokus ist die „intelligente“ Technik eher hinderlich und erzeugt meist ein amateurhaftes Ergebnis. Welches man bei diesem Objektiv dank ausschließlich manueller Fokussierung jedoch nicht befürchten muss.
Dass sich das walimex pro 35 mm 1:3,5 VDSLR nicht nur dem Namen nach an interessierte Kameraleute richtet zeigt neben den Zahnkränzen auch die Anbringung aller relevanter Beschriftungen. Denn beim Film steht der Kameraassistent (englisch=“focus puller“) links neben der Kamera, stellt die Blende ein und zieht die Schärfe nach. Sitzt die Kamera in einem Rig eingebaut, so vermag der Kameraassistent seinen Aufgaben allerdings nur nachzukommen, wenn er von der Seite sämtliche Skalen ablesen kann (wie es hier der Fall ist). Ein gutes Rig mit Follow Focus vorausgesetzt (welches wir nicht besitzen), wird auf diese Weise professionelles Arbeiten ermöglicht. Möchte man den Ton beim Video mit aufzeichnen, sollte man dazu am besten ein externes Mikrofon verwenden oder ein Abblenden während des Videos vermeiden. Denn bei der Verstellung der Blende hört man ein, wahrscheinlich von den ihren Federn erzeugtes, metallisches Klicken.
Von dieser schönen Theorie sieht man in unserem Video freilich relativ wenig, da die Clips lediglich nebenher bei einem Besuch in London entstanden sind. Unser Hauptaugenmerk lag dann wohl doch auf dem Fotografieren. Man sieht allerdings gut, dass durch die große Unschärfe filmische Effekte machbar sind und die hohe Lichtstärke auch im Dämmerlicht rauscharmes Filmen ermöglicht. Im Abspann kann man das oben erwähnte Klicken hören.

Bokeh

Wenn man schon ein Objektiv mit großer Lichtstärke verwendet, dann sollte auch die daraus resultierende Unschärfe schön anzusehen sein. Denn viele Betrachter fühlen sich durch einen unruhigen Hintergrund irritiert. Zu diesem Zweck haben wir die folgende Testreihe im Wald fotografiert, welche einen guten Eindruck davon gibt, wie Lichter vom 35/1,5 im unscharfen Hintergrund dargestellt werden. Es wird jeweils der obere Teil des Fotos verkleinert angezeigt.

Walimex pro 35/1,5 Video-Objektiv an Nikon D800 Bokeh-Test

Bei Offenblende zeigt was walimex pro 35/1,5 ein schönes Bokeh – © Überlicht (AR)

Gerade bei Offenblende f/1,4 und f/2 produziert das walimex pro 35 mm 1:1,5 ein ruhiges, weiches Bokeh, wie sich der unscharfe Bereich einer Fotografie nach seiner japanischen Bezeichnung nennt. Lichter werden dabei als gleichmäßig helle Scheiben abgebildet, die zum Rand hin ihre kreisrunde Form verlieren. Doch das verhält sich bei anderen lichtstarken Objektiven nicht anders, da das Licht am Rand des Bildkreises durch eine aus dieser Persektive ovale Blendenöffnung fällt. Blendet man weiter ab, werden die Lichter eckiger. Was allerdings nicht weiter schlimm ist, da man das Objektiv für eine größtmöglichen Tiefe am häufigsten ohnehin mit weit geöffneter Blende einsetzt.

Test Walimex 35 mm 1,5 VDSLR Foto Video an der Nikon D800 Schaerfe lichtstark

Riesenrad in der Pfütze, London Eye (2013) – Nikon D800 & Walimex pro 35/1,5 (1/80 sec, ISO 200) – © Überlicht (AR)

Abbildungsleistung

Wie bereits oben beschrieben, waren wir bereits nach den ersten Fotos von der Abbildungsleistung dieses Objektivs begeistert. Dennoch wollten wir es genau wissen und haben eine Testreihe mit allen vollen Blendenstufen aufgenommen. Das folgende Foto zeigt unser Testmotiv bei Blende f/1,5 an einer Nikon D800 (FX). Alle Einzelaufnahmen wurden im NEF-Format gemacht, in Nikon Capture NX2 konvertiert und anschließend mit Adobe Photoshop verarbeitet.

Walimex pro AE 85/1,4 an Nikon D700 bei Blende f/1,4 und f/8

Testmotiv fotografiert mit Blende f/1,5 an einer Nikon D800. Bewegen Sie die Maus über das Bild, um ein Foto mit Blende f/8 zu sehen.

Bei Blende f/1,5 fällt an Kanten mit starkem Hell-Dunkel-Kontrast, wie in der Bildmitte unseres Testmotivs, ein bläuliches Überstrahlen auf. Doch bereits bei Blende f/2 ist es komplett verschwunden und macht einem durchaus scharfen Gesamteindruck Platz. Ab Blende f/2,8 läuft das Objektiv zur Bestform auf und begeistert mit einer fantastischen Schärfe. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Testbilder an einer Nikon D800 entstanden sind, welche mit 36 Megapixeln eine der höchstauflösenden Kleinbildspiegelreflexkameras darstellt und nur von ihrem Schwestermodell D800E (siehe Test) noch getoppt wird.
An den Bildrändern zeigt sich diese enorme Schärfe zwar erst ab Blende f/4, doch in der Praxis wird man sein Hauptmotiv ohnehin selten komplett in die Ecke legen. Bei Offenblende zeigt sich zudem eine deutliche Vignettierung der Bildränder, welche jedoch ab Blende f/2,8 praktisch vollständig verschwindet. Uns gefällt eine gut eingesetzte Vignettierung auf Fotos ohnehin. Wen sie allerdings stören sollte, der kann sie ganz einfach per Software entfernen.

Walimex pro 35/1,5 Nikon FX Mittenschaerfe

Bildmitte, 100%iger Ausschnitt

Walimex pro 35/1,5 Nikon D800 FX Randschaerfe

Linke obere Ecke, 100%iger Ausschnitt

Fazit

Mit den Tätigkeitsbereichen verändern sich auch die Werkzeuge der Fotografen. Da heute immer mehr Videos nachgefragt werden, werden spezielle Videoobjektive in Zukunft sicher häufiger zu sehen sein.
Das walimex pro 35/1,5 VDSLR bietet als solches neben seinen Zahnkränzen eine gute Verarbeitung und ausgezeichnete Bildqualität, die auch beim Fotografieren keine Wünsche offen lässt. Wer als Fotograf auf einen Autofokus verzichten und mit der manuell einzustellenden Blende leben kann, erhält ein tolles Objektiv, welches sich hinter dem um 1300 € teureren Nikon AF-S Nikkor 35 mm 1:1,4G (hier geht’s zum Test) nicht zu verstecken braucht.
Wer auf die Videofunktion keinen großen Wert legt, kann wahlweise zum Zwillingsobjektiv walimex pro AE 35/1,4 greifen, welches dank identischer optischer Konstruktion eine ebenso herausragende Bildqualität bieten dürfte. Eine günstige, weniger lichstarke Alternative kann das AF Nikkor 35 mm 1:2D (zum Test) darstellen, welches jedoch optisch eher in der zweiten Liga spielt.

Das Objektiv wurde uns für diesen Test freundlicherweise von der WALSER GmbH & Co KG zur Verfügung gestellt.

London Street Photography Walimex 35 mm f/1,5 VDSLR Test Nacht Dunkel D700

Rinnstein der Oxford Street, London (2013) – Nikon D700 & Walimex pro 35/1,5 (1/20 sec, ISO 1000) – © Überlicht AR)


Panasonic LUMIX G6 und neues G VARIO 14-140mm Superzoom vorgestellt

Die Panasonic LUMIX G5 ist noch nicht einmal ein Jahr alt, da kommt schon ihre Nachfolgerin LUMIX G6 um die Ecke und kann alles besser. Die neue spiegellose Systemkamera besitzt wie ihre Vorgängerin eine Auflösung von 16 Megapixeln. Dank des innovativen Live-MOS-Sensors mit Pixel-Mix-Technologie soll sich das Rauschverhalten nochmal verbessert haben. Erweiterte Video-Funktionen bieten einen größeren Gestaltungsspielraum und neben Wi-Fi sowie schwenkbarem Touch-Display soll die Kamera auch in den Punkten Schnelligkeit und Präzision hinzugewonnen haben. Die letzten beiden Aspekte treffen auch auf das neu vorgestellte Superzoom-Objektiv Panasonic G VARIO 14-140mm / F3.5-5.6 ASPH. Power O.I.S. zu, das außerdem kompakter und leichter geworden ist.

Panasonic Lumix G6 in Schwarz, spiegellose Systemkamera mit OLED-Sucher

Die neue spiegellose Systemkamera mit OLED-Sucher LUMIX G6 kommt in Schwarz und Titansilber auf den Markt – © Panasonic

Panasonic LUMIX G6

Rein äußerlich betrachtet hat sich nicht viel verändert: Wie die G5 verfügt die G6 über ein dreh- und schwenkbares LCD-Touch-Display, einen eingebauten Blitz, Stereomikrofon und elektronischen Sucher. Erst bei genauerem Hinsehen offenbaren sich die Unterschiede: Der 3″-LCD-Monitor löst nun mit knapp 1.040.000 Bildpunkten feiner auf, ebenso der Live-View-OLED-Sucher mit 1.440.000 Pixeln, der zudem durch eine verkürzte Bildwiederholfrequenz ein ruhigeres Bild liefern soll. Der neue 16-Megapixel-Sensor verspricht in Verbindung mit dem überarbeiteten Venus-Engine-Bildprozessor rauschärmere Bilder, von denen im Serienbild-Modus bis zu 7 pro Sekunde in voller Auflösung möglich sind. ISO-Einstellungen bis 25.600 sind manuell wählbar (im Automatik-Betrieb bis ISO 3.200). Ganz neu ist das integrierte Wi-Fi-Modul mit NFC-Technologie, wodurch eine kabellose Verbindung von der MFT-Kamera zu Smartphones, Tablets und via WLAN-Router auch zum PC möglich ist. Mit Hilfe der „Panasonic Image App“ lassen sich sogar GPS-Daten vom Smartphone an die Kamera übermitteln.

Panasonic DMC-G6, Lumix MFT-Kamera mit schwenkbarem LCD-Touch-Display

Panasonics MFT-Kamera LUMIX G6 mit frei dreh- und schwenkbarem LCD-Touch-Display – © Panasonic

Panasonic DMC-G6, handliche Systemkamera mit 16-Megapixel-Sensor im Einsatz

Die kompakte Systemkamera Panasonic DMC-G6 mit verbessertem 16-Megapixel-Sensor im Einsatz – © Panasonic

Panasonic bewirbt die G6 mit einem Autofokus-System, das in Geschwindigkeit und Genauigkeit sogar SLR-Kameras überlegen sein soll. Mittels Touch-Autofokus kann durch Antippen des Monitors intuitiv scharfgestellt werden, AF-Tracking legt die Schärfe zuverlässig auch auf bewegte Motive. Trotz Touch-LCD hat die LUMIX G6 einen zusätzlichen Funktionshebel neben dem Auslöser sowie ein größeres Moduswahlrad zur leichteren und ergonomischeren Handhabung bekommen. Für bessere Zeichnung in den Lichtern und Schatten sorgt die „Intelligent D-Range-Control“ durch einen erweiterten Dynamikumfang. Funktionen wie das 360°-Kreativ-Panorama, kamerainterne Retusche-Möglichkeiten und der „Creative-Control“-Modus mit 19 Filter-Effekten runden das Angebot an Extras ab.
Die Modi P, A, S und M erlauben individuelle Einstellungen auch bei der Aufzeichnung von Videos, welche in Full-HD mit 1920 x 1080 und 50p bzw. beim „Kino-Modus“ mit 24p im AVCHD-progressive-Format (MPEG-4/H.264) gespeichert werden. Wahlweise können Bewegtbilder auch im MP4-Format aufgenommen werden, um die direkte Wiedergabe auf PCs oder anderen Geräten zu ermöglichen. Neben dem erweiterten Zoombereich durch „Extra-Tele-Conversion“ mit bis zu 4,8-facher Vergrößerung ohne Einbußen bei der Videoqualität stehen dem Filmer und Fotografen Stop-Motion und Zeitraffer-Funktion zur Verfügung.
Die DMC-G6 wiegt bei Maßen von ca. 12,3 x 8,5 x 7,1 cm etwa 390 g und soll ab Juni 2013 in den Farben Schwarz und Titansilber im Handel erhältlich sein. Der Preis steht noch nicht fest.

Panasonic G VARIO 14-140mm / F3.5-5.6 ASPH. Power O.I.S.
Panasonic G Vario 14-140mm / 3,5-5,6 ASPH. Power O.I.S. Superzoom mit optischem Bildstabilisator

Das Superzoom mit optischem Bildstabilisator Panasonic G VARIO 14-140mm / 3.5-5.6 ASPH. Power O.I.S. soll ab Juni verfügbar sein – © Panasonic

Das neue 10-fach Superzoom für Micro-Four-Thirds wartet im Vergleich zu seinem Vorgänger mit einer größeren Anfangsblende (f/3,5) im Weitwinkelbereich auf. In Inneren stecken 14 Linsenelemente in 12 Gruppen, darunter drei asphärische und zwei ED-Linsen. Sieben Blendenlamellen sollen ein angenehmes Bokeh erzeugen, während der optische Bildstabilisator Power O.I.S. für unverwackelte Aufnahmen auch bei schlechten Lichtverhältnissen sorgt. Mit nur 265 g Gewicht und Abmessungen von 7,5 x 6,7 cm deckt das Objektiv einen Brennweitenbereich von 28 – 280 mm äquivalent Kleinbild ab und ist damit vielseitig einsetzbar. Dank Innenfokussierung fährt das Objektiv beim Scharfstellen nicht aus. Es soll im Juni 2013 mit schwarzer Metallic-Oberfläche auf den Markt kommen. Sein Preis steht allerdings noch in den Sternen.

Micro-Four-Thirds-Kamera Panasonic Lumix G6 mit neuem 14-140mm Zoomobjektiv

Die Panasonic Lumix G6 mit dem neuem 10-fach Superzoom G VARIO14-140mm / 3.5-5.5 ASPH. Power O.I.S. – © Panasonic


Pinhole Day 2013 – Der weltweite Tag der Lochkamera-Fotografie

Manchmal ist es an der Zeit, sich auf den Anfang zurückzubesinnen. So wie wir Geburtstage feiern, kann auch der Ursprung der Fotografie in Form der Camera Obscura gewürdigt werden. Da die Fotografie schon eine betagtere Dame ist, lässt sie es gemütlich angehen: mit dem „Pinhole Day“, der sich am kommenden Sonntag, den 28. April, zum 13. Mal jährt. Jeder, der sich für Lochblenden und lange Belichtungszeiten begeistern kann, ist herzlich eingeladen mitzufeiern. Die einzige Voraussetzung ist eine Lochkamera, ganz egal ob analog, digital, selbstgebaut oder gekauft.

Pinhole Day 2013, Tag der Lochkamerafotografie, Klamm in den Alpen aufgenommen mit Harman Titan 4x5

Klamm in den Alpen, fotografiert mit Harman TiTAN Lochkamera 4×5 (2012) – © Überlicht

So funktioniert es: Wer am letzten Sonntag im April ein Foto mittels Camera Obscura aufnimmt, kann dieses in digitaler Form bis zum 31. Mai auf der Website des „Woldwide Pinhole Photography Day“ hochladen. Die Konditionen für den Upload sind: pro Teilnehmer nur ein Bild, Jpeg-Format mit maximal 700 Pixeln an der längeren Kante und höchstens 180 KB Dateigröße; größere Dateien werden heruntergerechnet. So entsteht bis etwa einen Monat nach dem „Pinhole Day“ eine weltweite Bildergalerie, quasi als Geburtstagsalbum für die Lochkamerafotografie.

Zusammenfassung:

Zeitpunkt: 28. April 2013
Ort: weltweit
Anlass: Würdigung der Lochkamerafotografie

Poster zum Pinhole Day, Tag der Lochkamera-Fotografie, weltweit, 2013

Poster zum Pinhole Day, dem weltweiten Tag der Lochkamera-Fotografie (2013) – © John Neel, Quelle: pinholeday.org


Sigma stellt lichtstarkes Zoomobjektiv für APS-C-Kameras vor

Wenn es bei einem Objektiv auf maximale Lichtstärke ankommt, greifen die meisten Fotografen zu einer leistungsfähigen Festbrennweite. Zwar gibt es auch lichtstarke Standardzooms mit durchgängiger Blende f/2,8 (wie das kürzlich getestete 24-70/2,8 von Nikon), im Vergleich zu f/1,4 oder f/1,8 fehlt jedoch oft das letzte Quäntchen Lichtstärke und die geringe Schärfentiefe. Sigma schafft Abhilfe indem es das neue 18-35 mm F1,8 DC HSM vorstellt, welches als erstes Zoomobjektiv für Kameras mit APS-C-Sensor über eine durchgängige Blende f/1,8 verfügt und somit das derzeit lichtstärkste Zoom der Welt darstellt.

Sigma 18-35 mm F1,8 DC HSM lichtstarkes Zoomobjektiv

Das neue Sigma 18-35 mm 1:1,8 DC HSM ist das derzeit lichtstärkste Standardzoom – © Sigma

Mit seinem Brennweitenbereich von 18-35 mm (entspricht an einem DX-Sensor 27-52,5 mm äquivalent Kleinbild) deckt das neue Sigma-Objektiv einen Bereich von der Weitwinkel- bis zur Normalbrennweite ab. Zugleich weist es eine hochwertige Verarbeitung aus Metall und einem Verbundwerkstoff sowie ein Messingbajonett auf. Seine Länge 12,1 cm verändert sich weder beim Zoomen noch beim Fokussieren, beides erfolgt im Objektivinneren. Die Abmessungen sind mit einem Durchmesser von 7,8 cm und einem Gewicht von 810g indes nicht zu vernachlässigen. Damit richtet sich das Objektiv laut Sigma an jene anspruchsvolle Fotografen, denen Kompaktheit und Multifunktionalität weniger wichtig sind. Besonderen Wert dürfte diese Zielgruppe hingegen auf Gestaltungsmöglichkeiten und eine hohe optische Leistung legen, die bei allen Objektiven von Sigmas „Art“-Produktlinie versprochen werden.
Um diesem Anspruch bei einem solch lichtstarken Zoomobjektiv gerecht zu werden, wurden SLD-Elemente mit einer besonders geringen Streuung zur Behebung von Abbildungsfehlern verbaut. Eine besondere Vergütung sowie geschickte optische Konstruktion sollen darüber hinaus Reflexe und Geisterbilder bei Gegenlichtaufnahmen auf ein geringes Maß reduzieren. Der Ultraschallautofokusmotor HSM arbeitet schnell, leise und lässt sich jederzeit per Hand über den Fokusring korrigieren, genau wie man es von Nikon-Objektiven gewohnt ist. Die Frontlinse dreht sich beim Fokussieren nicht mit und so können Filter mit 72 mm Durchmesser jederzeit ohne Einschränkungen eingesetzt werden. Die Naheinstellgrenze beträgt 28 cm, sodass sich auch nahe Objekte gut abbilden lassen. Neun abgerundete Blendenlamellen sollen bei Aufnahmen mit Offenblende für ein schönes, weiches Bokeh sorgen.

Sigma 18-35 mm F1,8 DC HSM lichtstarkes Zoomobjektiv mit Sonnenblende

Sigma hat das 18-35 mm 1:1,8 DC HSM bislang nur mit Anschluss für die eigenen Kameras angekündigt – © Sigma

Das Sigma 18-35 mm 1:1,8 DC HSM wird in Japan hergestellt und soll in seinem Lieferumfang die Gegenlichtblende LH686-01 sowie einen passenden Objektivköcher enthalten. Über den genauen Erscheinungstermin ist ebenso wenig bekannt wie über den geplanten Preis. Bislang hat Sigma das Objektiv nur mit Anschluss für die eigenen Kameras angekündigt, Versionen für die Systeme anderer Hersteller dürften erfahrungsgemäß schnell folgen.


Ausstellungstipp: „Frank Herfort | Imperial Pomp“

Dass der Untergang der Sowjetunion nicht gleichermaßen das Ende osteuropäischer Monumentalbauten einläutete, beweist ein Blick auf die aktuelle Arbeit des Fotografen Frank Herfort: „Imperial Pomp“.

Frank Herfort, Triumph Astana, Imperial Pomp, Post Soviet Highrise

Triumph Astana, Astana, 2012, Serie: Imperial Pomp – Post Soviet Highrise – © Frank Herfort, Quelle: Galerie f75

Immer größer, höher und außergewöhnlicher setzen die Bauherren scheinbare Denkmäler, die im Kontext zur Umgebung surreal, fast fehl am Platz wirken. Moderne Architektur und Zuckerbäckerstil führen eine Koexistenz. Extravagante Formen, spiegelnde Fassaden und goldene Verzierungen kontrastieren mit alten, teilweise baufälligen Wohnhäusern, vom Winter verdreckten Autos oder mit dem einfachen Leben der Bevölkerung.

Frank Herfort, Khan Shatyr Mall Astana, Imperial Pomp, Ausstellung in Stuttgart

Khan Shatyr Mall, Astana, 2012, Serie: Imperial Pomp – Post Soviet Highrise – © Frank Herfort, Quelle: Galerie f75

Frank Herfort, Ministry Buildings Astana, Imperial Pomp, Ausstellung in Stuttgart

Ministry Buildings, Astana, 2012, Serie: Imperial Pomp – Post Soviet Highrise – © Frank Herfort, Quelle: Galerie f75

Herforts Großformat-Fotografien postsowjetischer Architektur zeigen auf beeindruckende Weise den Reiz dieser Widersprüchlichkeit und sind noch bis zum 17. Mai in der Galerie f75 in Stuttgart zu sehen.

Öffnungszeiten:
09. April – 17. Mai 2013
Donnerstag und Freitag 15 – 19 Uhr
und jederzeit nach Anmeldung

Galerie f75
Filderstraße 75
70180 Stuttgart

Weitere Informationen zur Ausstellung „Frank Herfort | Imperial Pomp“ finden Sie auf der Website der Galerie f75.

Zur Ausstellung erscheint außerdem das Buch „Imperial Pomp – Post Soviet Highrise“ im Kerber Verlag, es kann derzeit für 44 Euro vorbestellt werden.

Frank Herfort, Imperial Pomp, Post Soviet Highrise, Bayterek Tower, Astana

Bayterek Tower, Astana, 2012, Serie: Imperial Pomp – Post Soviet Highrise – © Frank Herfort, Quelle: Galerie f75