Nikon AF-S NIKKOR 50 mm 1:1,8G im Test und Vergleich (an FX & DX)
Das Bessere ist des Guten Feind. Etwas in dieser Art muss sich Nikon gedacht haben und brachte im Juni 2011 das AF-S Nikkor 50 mm 1:1,8G als Nachfolger des AF Nikkor 50 mm 1:1,8D auf den Markt. Ob die Rechnung aufgeht und wie sich das neue Objektiv im Vergleich zum Vorgänger und großen Bruder (AF-S Nikkor 50 mm 1:1,4G) schlägt, soll im Folgenden geklärt werden.
Lieferumfang, Ausstattung und erster Eindruck
Neben dem Objektiv samt Deckeln legt Nikon die Gegenlichtblende HB-47 sowie den Beutel CL-1013 bei, es handelt sich also um das gleiche Zubehör wie beim „großen Bruder“ AF-S 50 mm 1:1,4G.
Insgesamt ähnelt es diesem sehr stark. Hält man beide Objektive in der Hand, muss man fast schon auf die Beschriftung blicken, um sie auseinanderhalten zu können. In der Größe unterscheiden sie sich nur um wenige Millimeter und der Gewichtsunterschied von 185 g zu 280 g fällt spontan nicht auf. Gleich beim ersten Auspacken fiel jedoch ein Detail auf, das von anderen Nikon-Objektiven nicht bekannt ist. Statt einer lackierten Vertiefung markiert nun eine kleine weiße Kunststoffhalbkugel die richtige Position zum Ansetzen ans Kamerabajonett. Apropos Bajonett, dieses ist ordentlich aus Metall gefertigt, der Objektivtubus aus hochwertig anmutendem Kunststoff. Auch in diesem Punkt gleicht es dem AF-S Nikkor 50 mm 1:1,4G, welches übrigens ebenso in China gefertigt wird.
Der Ultraschallautofokus (AF-S) ist schließlich neben den optischen Neuheiten die deutlichste Veränderung zum Vorgänger. Fokussiert wird damit nahezu lautlos und gefühlt auch etwas schneller. Darüber hinaus funktioniert der Autofokus an allen DX-Kameras ohne eigenen Autofokusmotor (z.B. Nikon D3100, D5100). Das „G“ am Ende des Produktnamens verrät hingegen eine andere Eigenschaft des Objektivs. Ihm fehlt nämlich der Blendenring, weshalb ein Einsatz an puristischen analogen Kameras wie der Nikon FM3a nicht möglich ist.
Anwendungsbereiche
Weitestgehend ist das Einsatzgebiet mit dem des älteren AF Nikkor 50 mm 1:1,8D zu vergleichen. Die unveränderte Naheinstellgrenze von 45 cm ermöglicht Makros bis zu einem gewissen Grad. Das nachfolgende Foto einer Distel vermittelt eine ungefähre Vorstellung davon.
Da der Autofokus an allen DX-Kameras von Nikon funktioniert, erhält man an diesen ein lichtstarkes Portraitobjektiv, mit dem sich Personen oder Objekte wunderbar vom Hintergrund freistellen lassen. Mit der großen Offenblende lässt sich jedoch nicht bei jedem Wetter (oder Blitzlicht) arbeiten, da die Kamera bei zu hellem Licht keine ausreichend kurzen Verschlusszeiten mehr bereitstellen kann. Dann bietet sich der Einsatz eines Neutraldichtefilters an. Wie man auf den nachfolgenden Fotos sehen kann, reicht allerdings auch ein leicht von Schleierwolken bedeckter Himmel vollkommen aus.
Abbildungsleistung und Vergleich mit anderen 50mm-Objektiven (an der D700)
Richtig interessant wird ein Objektivtest natürlich erst, sobald der direkte Vergleich mit der Konkurrenz ansteht. Auch wenn sie vom selben Hersteller stammt.
Sämtliche Vergleichsfotos der ersten Reihe wurden mit der FX- (Vollformat-) Kamera Nikon D700 als RAW (Nikon NEF) mit ISO 100 (Lo-1) fotografiert, in Capture NX2 konvertiert und in Photoshop CS5 für die Webdarstellung optimiert.
Wie man am oben stehenden Foto beim Überfahren erkennen kann, ist die Fabrwiedergabe eine andere als beim alten AF 50 mm 1:1,8D. Zudem erkennt man bereits in dieser geringen Auflösung den Schärfeabfall des letzeren zu den Rändern hin. Allerdings zeigt sich dafür beim neuen AF-S 50 mm 1:1,8G eine sichtbar stärkere Verzeichnung.
Während in der Bildmitte alle Objektive eine (der jeweiligen Blende angemessen) gute Figur machen, trennt sich beim Blick in die linke obere Ecke der Fotos die Spreu vom Weizen. Hier deklassiert das AF-S 50 mm 1:1,8G seinen Vorgänger deutlich und kann auch am teureren AF-S 50 1:1,4G vorbeiziehen. Beim AF 50 mm 1:1,8D fällt zudem der geringe Kontrast am Rand auf, welcher sich erst ab Blende f/4 bessert.
Abbildungsleistung und Vergleich mit anderen 50mm-Objektiven (an der D300)
Zum Vergleich wurden die Aufnahmen der zweiten Reihe mit der DX-Kamera Nikon D300 fotografiert. Ebenfalls als RAW (Nikon NEF) mit ISO 100 (Lo-1), konvertiert in Capture NX2 und in Photoshop CS5 für die Webdarstellung optimiert.
Bei allen Objektiven fällt an der Nikon D300 die geringere Vignettierung auf. Dies verwundert nur wenig, werden doch die dunkleren Ränder des Bildkreises beim kleineren Sensorformat (DX) nicht genutzt.
In der Bildmitte schlagen sich alle Probanden gut, wenn auch mit dem AF 50 mm 1:1,8D wieder das älteste Objektiv das Nachsehen hat. Zu den Rändern (in diesem Fall die rechte obere Ecke) bietet sich ein vielschichtigeres Bild. Während das AF-S 50 mm 1:1,4G ab Blende f/2,8 eine hohe Schärfe aufweist, kommt das AF-S 50 mm 1:1,8G erst ab Blende f/8 zu einer vergleichbaren Leistung. In diesem Punkt schlägt sich sogar das AF 50 mm 1:1,8D besser: es ist ab Blende f/5,6 ordentlich scharf. Dafür leidet es (wie bereits an der D700) bei weit geöffneter Blende unter einem sehr geringen Kontrast an den Bildrändern.
Fazit
Ist das Nikon AF-S Nikkor 50 mm 1:1,8G lediglich gut oder vielleicht sogar besser als andere 50mm-Objektive aus dem Hause Nikon?
Zweiteres trifft zu. Seinen Vorgänger lässt es in praktisch allen Kategorien hinter sich, nur mit der stärkeren Verzeichnung leistet es sich einen sichtbaren Makel. Wer jedoch keine Architektur fotografiert (und wer tut das schon mit einem lichtstarken Objektiv?), wird mit diesem Umstand keine ersthaften Probleme bekommen. Was die absolute Schärfe angeht, nimmt es sich überdies mit dem teureren AF-S Nikkor 50 mm 1:1,4G kaum etwas. Dafür fehlt ihm im Gegensatz zu diesem eine 2/3 Blende an Lichtstärke.
Insgesamt hat Nikon mit dem AF-S Nikkor 50 mm 1:1,8G ein sehr attraktives neues Standardobjektiv auf den Markt gebracht, welches durch seine optische Leistung sowie gute Ausstattung zu überzeugen weiß. Dass dafür im Gegensatz zum (weiterhin verfügbaren) Vorgänger AF 50 mm 1:1,8D ein Aufschlag von ca. 70 € verlangt wird, erscheint durchaus fair.
Informativ, genau die Entscheidungshilfe die ich suchte, eindeutig klar nachvollziehbar. Vielen Dank 🙂
Das freut mich!
Wie sieht es mit der AF-Geschwindigkeit im Vergleich zu dem Nikkor 50 1,8D aus…
Da es ja einen SWM hat sollte es ja ein wenig schneller sein – oder irre ich mich da total?
Hallo Björn,
der AF-S des neuen 50/1,8 wirkt tatsächlich etwas schneller als der AF des alten 50/1,8. Nachgemessen habe ich die Geschwindigkeit allerdings nicht. Ob es sich um einen echten oder nur gefühlten Vorteil handelt, kann ich daher nicht sicher sagen.
Eklatant ist der Unterschied jedenfalls nicht.
Sehr guter, informativer Test. Besser als jeder andere, den ich zu diesem Objektiv gelesen habe. Weiter so!
Danke, bei so netten Kommentaren werden wir uns auch weiterhin ins Zeug legen!
Der mit Abstand beste Vergleichstest, und für mich der Grund für die Kaufentscheidung.
Das geringe Gewicht lässt zwar etwas „Plastikbecher“ Feeling aufkommen, doch die Ergebnisse sind unbestreitbar erstklassig :))
Top Vergleich!
Sowas habe ich gesucht! Objektiv, nachvollziehbar, transparent.
Weiter so und vielen Dank!! 🙂
Es freut mich, dass Sie hier fündig geworden sind!
Toller Test und Beschreibung! Sowas habe ich gesucht.
Vielen Dank und weiter so! 🙂
Wird gemacht – danke für Ihre Rückmeldung!
Eine Gegenüberstellung aller drei 50er Nikkore. Darauf hab auch ich gewartet. Habe die ganze Zeit mit mir gehadert, 1,4er oder 1,8er AF-S, jetzt weiss ich welches Glas ich meiner S5-Pro spendiere. Vielen Dank und weiter so.
Vielen Dank für den Bericht! Genau diesen Vergleich habe ich gesucht und bin endlich fündig geworden!
einfach grandiose Beschreibung, danke danke danke … Wenn Google nur immer gleich diese Vergleiche ganz oben bringen würde … besser kann Aufklärung für Laien und Hobbyfotografen die gut informiert sein wollen nicht. B-)
Danke! An der Google-Platzierung arbeiten wir – Überlicht fehlen dafür wohl noch ein paar Links von großen Websites… 🙂
herzlichen Dank für den ausgezeichneten Test.
Toll gemacht und wirklich hilfreich.
Jetzt kann ich endlich ans Einkaufen gehen.
Vielen Dank für dieses super Testbericht.
Ich stehe nämlich vor der Entscheidung, ein 50iger für meine neue D800 (freu) mir zu zulegen.
Nur eins leuchtet mir nicht so richtig ein: warum ist bei dem Sessellift-Foto eine große Tiefenschärfe zu erkennen, obwohl mit Blende 1.8 gemacht?
Freut mich, dass Ihnen der Test gefällt!
Der Fokus bei der Aufnahme des Sessellifts liegt relativ weit von der Kamera entfernt, nämlich auf dem Lift oder den Kühen. Im Vordergrund sieht man das unscharfe Gras und auch der Berg im Hintergrund ist unscharf. Auf allen anderen Fotos wurde auf ein ziemlich nahes Objekt fokussiert, sodass der Hintergrund weiter von der Fokusebene entfernt liegt und somit unschärfer abgebildet wird.
Super Bericht und die Kaufentscheidung fällt nun zugunsten des G statt des D aus. 🙂
Vielen Dank
Danke, genau das habe ich gesucht und zum Glück auf Anhieb gefunden. Super Testbericht!
Hallo Michael, hallo Andreas,
es freut mich sehr, Ihnen mit diesem Test geholfen zu haben.
Ein Uberlicht aus Ottobrunn, macht klar den Blick für`s Foto-Drum, dem Rumpf Andreas dank ich hier, denn kauf ich mir das 1.8 als G, so hab ich Freud und das ist schee.
Mit einem Servus Trudering.
Werner
Vielen Dank für den netten Kommentar. Wir konnten uns ein Schmunzeln nicht verkneifen.
Viel Freude mit dem Objektiv und einen schönen Gruß nach Trudering!
vielen dank für diesen test, morgen kaufe ich mir diese Optik.
Schön, dass wir Ihnen helfen konnten!
Wenn Sie möchten, können Sie das Objektiv direkt über den im Test angegebenen Amazon-Link kaufen. Dafür erhalten wir etwas Provision, Sie zahlen keinen Cent mehr und unterstützen gleichzeitig unsere Seite.
ich habe sie mir gekauft und bin begeistert. die Optik ist scharf und bei 1,8 auch verwendbar.
Wie sieht es denn mit der Schärfe in der linken oberen Ecke bei den Aufnahmen im DX-Format aus? Oder anders gefragt: Wie erklären Sie, dass bei dem von Ihnen getesteten Objektiv AF-S 50/1.8G beim FX-Sensor die Schärfe am (linken oberen) Rand ab Blende schon ab Blende 2.8 sehr gut ist, beim DX-Sensor aber am (rechten oberen) Rand erst ab Blende 8?
Die Wahl einer anderen Ecke hängt lediglich damit zusammen, dass der Bildausschnitt durch die unterschiedlichen Sensorgrößen variiert. Die linke obere Ecke bei den Aufnahmen mit der D300 hätte lediglich aus weißer Wand bestanden und dadurch keine Kontraste zur Schärfekontrolle geboten. Deshalb die Wahl der rechten Ecke. Es kann natürlich immer von Exemplar zu Exemplar Unterschiede geben, die Schärfe an den Bildrändern sollte jedoch in jeder Ecke eines Objektivs in etwa gleich hoch sein.
Die unterschiedliche Schärfeleistung an den verschieden großen Sensoren verwundert mich nicht sonderlich, da die D300 bei gleicher Auflösung nur einen Ausschnitt des Bildkreises der D700 abbildet. Das bedeutet, dass die (kleineren) Pixel jeweils einen kleineren Bereich abbilden und vergrößern, der zudem nicht am eigentlichen Rand, sondern weiter in der Mitte des Objektivs sitzt. Dadurch werden evtl. Schwächen in diesem Bereich noch deutlicher gezeigt. Bei der neuen Nikon D800 mit ihrer erhöhten Pixeldichte auf einem FX-Sensor dürften die Ergebnisse (und Unterschiede) wieder etwas anders ausfallen.
Eben weil die Abbildungsleistung von Objektiven (in der Regel) zur Mitte hin zunimmt hätte ich erwartet, dass die Abbildungsleistung auf dem kleineren Sensor, der den Rand des Strahlengangs gar nicht erfasst, nicht schlechter ist als auf dem größeren Sensor – sprich auch beim Test auf der D300 gute Schärfe am Rand des erfassten Bildes schon ab fast offener Blende. Aber vielleicht kommen hier durch den Sensor selbst (und die kleineren Pixel) andere Artefakte hinzu?!
Was du vergessen hast zu erwähnen, bzw. vielleicht nicht festgestellt hast, ist die Tatsache, dass alle neuen G-Objektive, das 1,8 50mm, das 1.4 50mm sowie das 1.8 85mm ein Focusshift Problem haben, d.h. der Fokuspunkt wandert in Abhängigkeit der gewählten Blende. (Backfocus…Frontfocus).
Dies ist bauartbedingt und wurde von Nikon bisher nicht eingestanden, es ist aber bereits Thema in den Foren.
Ich habe alle drei Objektive im Nahbereich getestet und anschließend wieder retourniert – unbrauchbar.
Im Alltag stellt man eine solche Problematik allerdings eher selten fest. Da habe ich meistens auch keine Probleme mit Front- oder Backfocus, auch wenn ich darüber bereits an vielen Stellen im Internet gelesen habe.
50mm-Standard-Objektive sind meines Erachtens nach nicht für den Nahbereich konzipiert. Ein Objektiv ist immer ein Kompromiss aus Gewicht, Größe und Preis. Dass auch bei ausgeklügelter Technik Fehler auftreten, lässt sich deshalb wohl kaum vermeiden. Und wenn, dann wird es richtig schwer, groß und teuer, wie aktuell das Beispiel des Distagon 1,4/55 von Zeiss zeigt.
@ Andreas
>Im Alltag stellt man eine solche Problematik allerdings eher selten fest.
Andreas, ich kann dir hier nicht zustimmen.
Das 85er ist beispielsweise für den Nahbereich, also für Portraits prädestiniert.
Wenn ich bei einem Shooting auf das Auge des Models fokussiere und aber die Nasespitze oder den Haaransatz statt dessen scharf abgebildet bekomme, ist das Foto unbrauchbar.
Die 50er sind aufgrund des Crops hervorragend als Portraitobjektive an DX einsetzbar.
Ich will hier nichts madig machen, ich begrüße und respektiere den Aufwand, den du in deine Tests und deine Seite steckst.
Ich wollte lediglich darauf hinweisen, das sich bei den neuen Rechnungen etwas verändert hat.
Wenn die Schärfe tatsächlich derart daneben liegt, ist das natürlich ärgerlich – so etwas sollte bei einem neuen Objektiv nicht der Fall sein. Ich musste solche Abweichungen zum Glück noch nicht feststellen und hoffe auch, dass es sich nicht um einen generellen Produktfehler handelt. Falls andere Nutzer dieses Problem ebenfalls festgestellt haben, würde ich mich daher über weitere Erfahrungen freuen!
Habe mir gestern das Nikon AF-S Nikkor 50mm 1.8G Objektiv zugelegt. Habe viele Berichte gelesen, dieser war einer der Besten was ich ergoogeln konnte. Auch in den Englischsprachigen Berichten, steht dieser nicht nach.
Ich benutze das Objektiv an der Nikon D5100
Hallo, Fans,
ich fotografiere seit 1953 und habe überaus viele Fachzeitschriften gelesen – einen derart fundierten Test habe ich nur ganz selten gefunden.
Dabei ziehe ich allerdings Ihre Bild-Beispiele eindeutig den Labor-Ergebnissen anderer Tests vor – so, wie es in der Praxis auch nur abläuft.
Super – machen sie weiter so ! ! !
Freundliche Grüße aus dem lieblichen Weserbergland
Rolf Dieter
Danke! Wunderbar beschrieben, hat alle Informationen gebracht, die ich brauchte und das mit dem Vergleich war auch eine sehr gute Idee. Ich werde mir das Objektiv wahrscheinlich kaufen, aber garantiert merke ich mir die Seite hier!
Das freut mich! Momentan gibt es bei uns übrigens auch etwas zu gewinnen… 🙂
Hallo!: )
Ich habe es mir gerade bei Amazon bestellt und bin sehr gespannt drauf!
Hallo,
danke für die super Beschreibung. Ich stehe gerade vor der Kaufentscheidung zwischen diesem Objektiv oder dem günstigerem Vorgänger. Ich habe die D7000. Autofokus wäre also nicht das Problem, denke ich. Würden Sie mir trotzdem empfehlen, den Aufpreis für das neuere Objektiv zu investieren? Auf dem Testmotiv (Häuserwand) sieht beim älterem Objektiv alles etwas schwammiger, unschärfer aus. Liegt das lediglich am Objektiv, oder auch an sonstiger Einstellung? Kurz zur Info, ich möchte es gerne für Portraits benutzen und habe bisher das AF-S DX NIKKOR 35 mm 1:1,8G und bin sehr zufrieden.
Vielen Dank schonmal für eine Hilfe. (Neben der schon super ausführlichen Erläuterungen)
Nik
Das AF-S NIKKOR 50 mm 1:1,8G ist wirklich deutlich besser als sein Vorgänger. Der Aufpreis lohnt sich und ich kann es (auch für eine Nikon D7000) ganz klar empfehlen.
Ist das AF-S NIKKOR 50 mm 1:1,8G auch für Makroaufnahmen geeignet?
Mit einer Naheinstellgrenze von 45 cm ist das Objektiv nur bedingt für Makroaufnahmen geeignet. Während sich Insekten oder andere kleine Objekte eher schlecht ablichten lassen, kann man Blumendekors und Essen (etwa auf einem Fest) ganz gut damit fotografieren. Was möglich ist, sieht man ganz gut an der Aufnahme Distelblüten oben im Test.
Sehr gute Arbeit, vielen Dank dafür. Innerhalb kürzester Zeit kann ich nun die Unterschiede der Abbildungsleistung der 3 Objektive genau einschätzen. Ein Bild sagt eben mehr als tausend Worte.
Es würde mich wahnsinnig interessieren ob es auch Vergleichsaufnahmen zwischen dem 1,8 G 50 mm und dem (wohl doch sehr guten) Standardzoom 24-85 3,5-4,5 in der 50mm Stellung gibt?
Danke, Herr Berberich! Da wir die beiden Objektive lediglich leihweise und nicht zur selben Zeit zum Test bei uns hatten, existieren leider keine Vergleichsaufnahmen. Und aus dem gleichen Grund werden wir diese auch nicht so schnell nachliefern können. Allerdings sind beide Objektive zu empfehlen, ihr Geld wert und (abgesehen von der Bildqualität) nur schwer miteinander zu vergleichen.
Ich hoffe, Sie können sich auch mit den beiden separaten Testberichten ein gutes Bild machen.
Danke für die tollen Bildvergleiche. Ich habe eine D90 und überlege, das 16-85 Zoom nun mit einer lichtstarken Linse zu ergänzen für Kirchen und Museen. Eigentlich war ich vom 50 1,4g wegen der guten Testergebnisse des 1,8g schon abgekommen. Aber für dx – wenn man sich die Ergebnisse vom Bildrand bei ihnen anguckt – scheint das 1,4 viel schärfer zu sein. Ist das so? Bei Blende 1,4 sieht das Bild sowohl in der Mitte recht unscharf aus – für was kann ich das Objektiv da überhaupt einsetzen, oder macht nutzt man besser eh nur Blende 1,8 oder kleiner? Und wenn erst ab 1,8 sinnvoll – welches 50er würden sie / würdet ihr mir für die d90 empfehlen?
Cornelius
Hallo Cornelius,
an einer DX-Kamera hat das 50 mm 1:1,4G seinem günstigeren Verwandten in jeder Disziplin etwas voraus. Dass es bei Offenblende nicht vollkommen scharf ist, verwundert mich nicht, dies ist auch bei den meisten anderen Objektiven der Fall. Wenn man allerdings bedenkt, dass bei Blende f/1,4 meist ohnehin lediglich ein sehr kleiner Bereich des Motivs in der Schärfeebene liegt, fällt es kaum auf, wenn diese etwas weicher abgebildet wird.
Letztlich ist es sicherlich auch eine Frage des Preises, ob man sich das 1,8er oder 1,4er leisten kann und will. Für Innenräume wäre auf Grund seiner Brennweite allerdings auch das AF-S NIKKOR 35 mm 1:1,8G eine Alternative.
Hallo Andreas,
sehr schöner detailreicher Test! Hat mich auf jeden Fall vom Objektiv überzeugt 🙂
backfocus markant bei Makros! Aber selbst bei größeren Entfernungen deutlich. Ich muss mich hier leider der Kritik von Horst vom 21.09. anschließen, nachdem ich gerade dieses Objektiv erworben habe. Bei Aufnahmen von Pflanzen und Gegenständen im Nahbereich liege ich selbst mit Stativ un fokussierung auf sehr markannte, kontrastreiche Punkte praktisch immer daneben. Habe sicher über 100 Aufnahmen auch mit Stativ bei verschiedenen Blendenstufen gemacht. Ein ganz großer Teil der Aufnahemn ist unbrauchbar. Ein Gecko z.B. mit Fokus auf die Augen ist erst ca. 0,5 cm dahinter scharf. Der Test mit einer Fokusschiene hat dieses Ergebnis bestätigt! Die Schärfeebene liegt mit 4-6 mm deutlich hinter dem fokussierten Detail, was scharfe Aufnahmen im Nahbereich bei Blende 5,6 und offener praktisch unmöglich macht. Sehr schade, weshalb ich die Rückgabe des Objektivs plane.
Ergänzung: Nikon D90, alle anderen Objektive, die ich besitze sitzen mit dem Fokus exakt. Es liegt also nicht an der Kamera!
Hallo Winfried,
vielen Dank für die Rückmeldung mit den eigenen Erfahrungen! Seit dem Test ist bereits einige Zeit vergangen und wir haben seitdem mit einigen Nikon-Objektiven die von Horst genannten Probleme leider ebenfalls feststellen können. Das darf und sollte bei teuren Werkzeugen, die diese Objektive nun einmal darstellen, nicht sein. Daher werden wir uns mit der Problematik weiter auseinandersetzen und zu gegebener Zeit einen separaten Artikel darüber schreiben. Ich hoffe, dass wir dann auch sinnvolle Lösungen oder Alternativen präsentieren können.
Schöne Grüße,
Andreas
Ich würde es gerne für Portraits nutzen und finde den Beitrag Spitze. Ich habe auch vom Nikon AF-S DX Nikkor 35mm f1.8 G in dieser Preisklasse gehört und nun stellt sich mir die Frage was ich eher für Portraits nutzen sollte?
Bin für jede Hilfe dankbar.
Wenn die Objektive an einer DX-Kamera eingesetzt werden sollen, ist das 50er (entspricht 75 mm an Kleinbild) nah an einer idealen Portraitbrennweite. An einer Vollformatkamera sind beide Objektive nicht ideal, hier würde sich eher ein 85er empfehlen.
Hallo Andreas, danke für die schnelle Antwort. Ich verwende eine DX-Kamera weshalb ich Deinem Rat folge und mir das 50er zulege.Sollte ich es am günstigsten über Amazon beziehen können, verwende ich die Buttons hier.
Hallo nochmal,
habe mir das Objektiv (1,8G) nun zugelegt und es ist sehr beeindruckend !
Hätte da noch eine Frage an die Profis: Ich möchte Portrait Aufnahmen Indoor und ab und zu auch Outdoor aufnehmen.
Nun weiß ich nicht ob ich mir einen guten Aufsteckblitz und einen Reflektor zulegen soll oder ein kleines Studioset wie hier: http://www.ebay.de/itm/studio-Stativ-Set-Studioleuchte-Fotolampe-Hintergrund-Schwarz-Weiss-Weiss-Gruen-/370935029760?ssPageName=STRK:MESE:IT ,
und wenn, was für einen Aufsteckblitz was der relativ günstig ist?
Wäre für jeden Tipp sehr dankbar.
Gruß
Gunni
Besten Dank auch von mir für die gute und nachvollziehbare Testung. Ich habe bereits das alte 50mm für Portraits werde aber jetzt doch um das neue 1,8 G ergänzen. Weiter so.
Ich war die ganze Zeit am überlegen welches 50mm denn wohl jetzt für meine D3200 geeignet ist, jetzt weiß ich es und wede mir genau dieses Bestellen, eben diesen test und den hinweis das es auf den DX Kameras läuft mit Autofokus habe ich gebarucht, Danke.
Ich habe mir gerade das AF-S 1,8/50G zugelegt und muß das oben im Artikel Gesagte korrigieren: Das ist nie und nimmer ein Ultraschallantrieb, dazu ist der zu laut und zu langsam. AF-S heißt bei Nikon ja nur „Antrieb im Objektiv“, aber nicht, welche Antriebsart genau da verbaut ist. Der AF beim AF-S 1,8/50G ist jedenfalls genauso laut und langsam wie der des 18-105DX (nebenbei bemerkt, ein tolles Objekliv mit besserem Bokeh als das teurere 16-85). Nachdem das teurere AF-S 1,4/50 wohl den gleichen Antrieb zu haben scheint und zudem noch gegenlichtempfindlich ist, werde ich wohl mal entweder das 60er Tamron Makro oder das 60er AF-S Nikkor bzw. ein Sigma mit HSM probieren, die haben immer Ultraschallantrieb drin.
Gruß Dietmar
Richtig, „Ultraschallmotor“ ist in diesem Fall ein Marketingname, da die Antriebswellen im Ultraschallbereich liegen. Eine genaue Erklärung gibt es bei Wikipedia im Eintrag zu Wanderwellenmotoren. Relativ flott und leise ist der Autofokus trotzdem.
Danke für Ihre Rezession. Mich würde Ihre Erfahrung bzgl. chromat. Abberationen an diesem Objektiv interessieren. Habe heute dieses Objektiv erhalten und kann mich einigen Ihrer positiven Bewertungen anschließen: für meine Zwecke ausreichend schneller und leiser Autofokus, angenehmes Bokeh, scharfe Bilder ab Blende 8. Allerdings – zumindest bei meinem Objektiv- starke Farbsäume. Das ist auch der Grund, dass ich es zurück geschickt habe. Es wird ausgetauscht und dann hoffe ich, dass dieses Problem deutlich vermindert ist. Grüße Kristin
Die Farbsäume waren (bei 12 Megapixel Auflösung) so präsent, wie es in den oben gezeigten Testaufnahmen zu sehen ist. Sicherlich können sie bei höherer Auflösung und Betrachtung auf 100% stärker zu sehen sein. Es hängt also durchaus von der verwendeten Kamera ab, wie sehr man sie sieht. Generell gilt: je stärker man ablendet, umso geringer werden auch die chromatischen Abberationen.
Falls Ihr Exemplar des Objektivs jedoch erst abgeblendet auf f/8 überhaupt scharfe Aufnahmen möglich gemacht hat, war wahrscheinlich wirklich etwas nicht in Ordnung.
Ein sehr hilfreicher Vergleich, vielen Dank für die gute Arbeit und Sorgfalt!