rss facebook
RSS-Feed abonnieren Fan werden auf facebook

Neue Einwegkameras mit Schwarz-Weiß-Film von Ilford

Einwegkameras gehörten einst zum Urlaub wie handtuchreservierte Liegen zum Hotelpool. Zwar wurden die Einwegkameras inzwischen von Kamerahandys abgelöst, diese sollten jedoch Flüssigkeiten und Sand tunlichst aus dem Weg gehen. So finden sich auf Partys oder im Strandurlaub doch einige Einsatzmöglichkeiten für diese einfachen Kameras. In der Vergangenheit musste man dann meist farbige Fotos machen und auf die künstlerische Freiheit der Schwarz-Weiß-Fotografie verzichten. Aufgrund steigender Nachfrage bietet die britische Firma Harman technology nun wieder Wegwerfkameras mit den Schwarz-Weiß-Filmen Ilford HP5 Plus und Ilford XP2 Super an, erst vor wenigen Jahren hatte man sie aus dem Sortiment genommen.

Ilford Harman Einwegkamera mit XP2 und HP5 disposable camera

Neue Einwegkameras mit Ilford XP2 und HP5 kommen auf den Markt – © HARMAN technology

Beide Filme haben eine Empfindlichkeit von ISO 400 und Platz für 27 Aufnahmen. Der große Unterschied liegt in der Entwicklung: während sich der HP5 Plus als klassischer Schwarz-Weiß-Film einfach zu Hause in der Dose entwickeln lässt, handelt es sich beim XP2 Super um einen monochromen Film für den C41-Prozess. Damit kann er im Farblabor (oder jeder Drogerie) zur Entwicklung abgegeben werden, günstige Abzüge inklusive. Die Kameras sind abgesehen vom eingefüllten Film identisch und haben in ihrer Kunststoffhülle einen Blitz sowie ein Objektiv mit Fixfokus verbaut. Damit können sie es zwar nicht mit der Bildqualität einer Leica aufnehmen, die meisten Handys dürften sie allerdings in die Tasche stecken. In Großbritannien werden die Kameras zu einem Preis von 8,99 £ erhältlich sein, in Deutschland ist entsprechend mit etwas mehr als 10 € zu rechnen.


Ausgefallene Geschenke für Fotografen – bald ist Weihnachten!

Die Tage werden kürzer und Weihnachten rückt mit großen Schritten näher. Haben Sie schon alle Weihnachtsgeschenke beisammen? Nein? Kein Problem: Wir haben wieder Geschenkideen für Fotografen zusammengetragen, die ins Schwarze treffen. Von ausgefallenen, originellen und lustigen Geschenken bis hin zu nützlichen ist für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei, damit Sie schnell die passenden Weihnachtsgeschenke für Fotografen in Ihrem Bekanntenkreis finden.
Zugegebenermaßen ist es nicht ganz einfach: Das nötige „Werkzeug“ besitzt der Fotograf meist schon und zum Schenken ist es ohnehin nur bedingt geeignet (es sei denn, das Budget ist groß und es gibt eine konkrete Wunschliste, aber das wäre doch ein bisschen langweilig). Wir hatten viel Freude beim Stöbern und wollen Ihnen unsere Geschenktipps nicht vorenthalten.

Objektivbecher

Ein bisschen skurril ist es ja schon, ein Objektiv als Tasse… Aber ein besonderes Geschenk für Fotografen, die sich Kaffee nicht nur hinter die Binde sondern auch in die Linse kippen wollen.
Ein kleiner Hinweis am Rande: Je echter, desto besser – ja, in gewissen Grenzen. So witzig die Idee der Objektivtassen auch ist, wenn Markennamen der großen Kamera- und Objektivhersteller ohne Lizenz aufgedruckt sind, hört der Spaß auf. Also Vorsicht bei Händlern, die im Ausland sitzen. Der deutsche Zoll mag „gefälschte Markenware“ gar nicht.
Bei Amazon für ca. 15 bis 25 Euro (je nach Modell)

Kurzzeitmesser in Objektivform

Passend zur Tasse gibt’s den Küchentimer Telephoto. Die Eieruhr funktioniert komplett manuell und tut, was sie tun muss: ticken und klingeln – damit der Weihnachtsbraten und die Plätzchen nicht verbrennen. Bei Bedarf kann der Timer natürlich genauso gut bei Langzeitbelichtungen eingesetzt werden.
Bei design3000 für ca. 16 Euro

Lenstimer Invotis Küchentimer Telephoto Eieruhr Objektiv

Objektiv-Eieruhr Telephoto von Invotis – © design3000; Überlicht

Pantone-Tasse

Wer schlichtes Porzellan für die Küche lieber mag als Plastikobjektive, der dürfte sich über die Pantone-Tassen freuen. Zwar bietet das Geschirr dem Designer nicht ganz so viel Auswahl wie der Pantonefächer, dafür ist es jedoch spülmaschinen- und mikrowellengeeignet. Bei der nächsten Kaffeepause im Büro gibt es damit auch keine verwechselten Tassen mehr.
Je Tasse ca. 14 Euro bei design3000

Für alle, die ihren Kaffee mit Milch und Zucker trinken, gibt es auch die dazu passenden Pantone-Milchkännchen und Zuckerdosen.
Milchkännchen für ca. 23 Euro und Zuckerdose für ca. 27 Euro bei design3000

Klein & More Pantone Tasse Zuckerdose und Milchkännchen

Pantone-Tasse, -Zuckerdose und -Milchkännchen von Klein & More – © design3000

Fujifilm instax mini

So knuffig und für jeden Spaß zu haben: Die aktuellen Sofortbildkameras (instax mini 7 S, 25 und 50 S) von Fuji machen richtig gute Laune und bannen die Erinnerungen auf Integralfilm im niedlichen Format 5,4 x 8,6 cm inkl. Rahmen (Bildgröße 4,6 x 6,2 cm). Und vergessen Sie beim Verschenken nicht, genügend Filmmaterial für die Weihnachtsfeiertage mit ins Päckchen zu legen (20 Aufnahmen kosten ca. 16 Euro).
Je nach instax-mini-Modell ab ca. 63 bis 125 Euro bei Amazon zu haben

Fujifilm instax mini 7 S, 25 und 50 S Sofortbildkameras

Fujifilm instax mini 7 S, 50 S und 25 – © Fujifilm

Kamerataschen aus Büffelleder von Kalahari

Ein Klassiker unterm Weihnachtsbaum, aber so schön und edel, dass man ihn überallhin mitnehmen und gar nicht mehr aus der Hand legen will: Brenner hat es geschafft, uns auf der diesjährigen Photokina nicht nur mit einem Objektiv, sondern auch mit einer neuen Serie von Fototaschen zu überraschen; aus echtem Büffelleder, quasi unkaputtbar und zeitlos schön.
Im Brenner-Online-Shop oder bei Amazon für ca. 30 bis 270 Euro (je nach Größe)

Kalahari Kaama Kamerataschen aus Büffelleder

Kalahari Kaama Kamerataschen aus Büffelleder – © Brenner Import- und Großhandels GmbH

Zauberstab-Spülbürste

Nicht nur in Photoshop lassen sich mittels Zauberstab-Werkzeug schnell und einfach tolle Sachen machen. Mit der Zauberstab-Spülbürste funktioniert das auch in der Küche – so wird der Abwasch doch gleich zum Vergnügen.
Bei Amazon für ca. 12 Euro

Invotis Spülbürste Dish-Wish Zauberstab

Invotis Spülbürste Dish-Wish Zauberstab für den Abwasch – © design3000

Harman Titan Lochkamera 4×5″

Sie ist eine Britische Lady und alles, was sie dem Fotografen abverlangt, ist ein bisschen Zeit (fürs Fotografieren). Die Investition wird mit wunderschönen Lochkamera-Fotografien belohnt. Wir haben uns während unseres Harman Titan Lochkamera Tests ein bisschen verliebt und haben nicht nur das Fotografieren auf Filmmaterial genossen, sondern auch auf Direktpositivpapier.
Ca. 240 Euro

Ilford Harman Titan Lochkamera 4x5 Inch

Ilford Harman Titan Lochkamera 4×5 Inch – © Überlicht

Schmuck für Fotografen

Wer die Fotografie liebt, kann das ruhig zeigen. Zum Glück gibt es zahlreiche Accessoires für jede Gelegenheit. Die Vielfalt reicht von Manschettenknöpfen über Ohrringe und Charms bis hin zu Haarreifen – und auch der Christbaum kommt beim Schmücken mit Kameras nicht zu kurz.
Von ca. 10 bis 50 Euro bei Amazon

T-Shirts mit Kamera-Aufdruck

Auch was Kleidung angeht muss der Fotograf von heute nicht auf langweilige Mainstream-T-Shirts zurückgreifen, sondern kann der ganzen Welt seine Passion zeigen – zumindest im Sommer, wenn es wieder wärmer ist. Sogar für die Kleinsten gibt’s ein süßes Shirt mit Vögelchen.
Bei Amazon für ca. 15 bis 25 Euro

ADOX Color Implosion Film

Der Film für Nostalgiker (nein, das ist keine Allergie) und Retro-Verliebte! Color Implosion nennt sich der Kleinbildfilm von ADOX, der Fotos eine Farbigkeit verleiht wie aus einem 70er Jahre Fotoalbum oder als wäre der Film cross-entwickelt worden. Einen kleinen Vorgeschmack finden Sie hier: ADOX Color Implosion – ein Film-Test mit Farbvergnügen. Wie sich ein bunter Weihnachtsbaum wohl auf diesem Film macht?
Bei Fotoimpex für ca. 5 Euro

Adox Color Implosion Film Kleinbild Analog Farbe

Adox Color Implosion – © Überlicht (AR)

Kerzenhalter Brennweite

Was wäre die Weihnachtszeit ohne Kerzen? Ein originelles Geschenk für Fotografen gibt es von herrmandel: Kerzenhalter in Kameraform mit einer Anmutung von bunter Straßenmalkreide, jedoch massiv in Handarbeit aus eingefärbtem Beton gegossen. Vier Stück davon machen übrigens einen adäquaten Adventskranz.
Bei DaWanda für ca. 20 Euro

Kerzenständer Brennweite in Kameraform als Geschenk für Fotografen

Kerzenständer Brennweite in Kameraform – © herrmandel

Kabel-Management

Nudelsalat, Kartoffelsalat, Schichtsalat, Feldsalat… Was gibt es bei Ihnen an Heiligabend zu essen? Hoffentlich keinen Kabelsalat! Ansonsten können Sie mit Kabelmarkern und anderen Organisationstalenten schnell Abhilfe schaffen.
Für ca. 13 Euro bei design3000 kehrt Ordnung ein.

Peleg Design Kabelmarker Mark Brothers

Kabelmarker Mark Brothers von Peleg Design – © design3000

Funk-Blitzauslöser

Wer kennt das nicht? Beim Fotografieren mit Studioblitzen ist ständig das Synchronkabel im Weg, man verheddert sich darin, es baumelt vor dem Objektiv oder schlimmstenfalls stolpert jemand darüber und schmeißt den angeschlossenen Blitz um. Wie gut, dass es auch kabellos geht: Funk-Synchronisation heißt das Zauberwort.
Verschiedene Modelle ab ca. 30 bis 160 Euro zu haben

Poladarium 2013

Der perfekte Kalender für alle Pola-Fans! Schon eine Woche nach Weihnachten hat der Beschenkte für ein ganzes Jahr das tägliche Vergnügen immer neuer Polaroids von bekannten und weniger bekannten Fotografen.
Bei Amazon für ca. 25 Euro erhältlich

DIY-Kamera

Puzzles haben ausgedient, der Fotograf von heute bastelt an den Weihnachtsfeiertagen seine Kamera zusammen. Möglich macht es der Bausatz aus mehr oder minder stabilem Plastik.
Inkl. Versand aus Hongkong bzw. Shanghai (!) bei Amazon für ca. 23, bei ebay für ca. 19 Euro

Buch Foto- und Bildrecht

Lesestoff nicht nur für die gemütliche Jahreszeit bietet das Buch Foto- und Bildrecht. Vielleicht ist es nicht genauso spannend wie die neuesten Krimis, dafür macht es ein bisschen schlauer und räumt mit einigen Gerüchten zum Thema Urheber- und Persönlichkeitsrecht auf, die sich noch immer in vielen Internetforen halten.
Wissen ist Macht und leider nicht ganz billig: ca. 50 Euro bei Amazon

Sweet Spots – Berlin Kartenedition

Neben unserer Sweet Spots Edition im großen Format haben wir eine kleine Kartenedition aufgelegt. Sie umfasst drei Motive der Berlin-Serie als Offsetdruck im Format 20 x 25 cm, jeweils in einer Auflage von 250 Stück. …wir denken, die Karten können sich auch unterm Weihnachtsbaum ganz gut machen. Bestellungen erfolgen ganz einfach per E-Mail, wie auf der Website beschrieben.
Je Karte 10 Euro plus einmalig 5 Euro für den Versand

Sweet Spots - Berlin Kartenedition von Andreas Rumpf

Sweet Spots – Berlin Kartenedition (02,10 und 11) von Andreas Rumpf – © Überlicht

Objektiv- und Kamera-Sitzsack

Wer von Kameras und Objektiven nicht genug bekommen kann, wird mit diesen Sitzsäcken und Kissen vielleicht sein neues Lieblingsplätzchen finden.
Für ca. 115 bis 140 Euro bei Amazon

Lomography 110 Pocket Film

Hauchen Sie alten Pocketkameras neues Leben ein: Lomography hat den Pocketfilm (Typ 110) wiederbelebt und rettet somit kleine Schätze wie die Agfamatic Pocket, Kodak Pocket Instamatic oder Rollei Pocketline vor dem tristen Auf-immer-und-ewig-im-Schrank-herumliegen.
Ein Film für ca. 7 Euro, Dreierpack für ca. 17 Euro

Wenn die passende Kamera noch fehlt, hilft ein kurzer Blick in die aktuellen ebay-Auktionen, viele sind schon für ca. 10 Euro zu haben.

Fotobücher mit nostalgischem Flair

Lesens- bzw. sehenswerte Bildbände können lange Freude bereiten. Vor allem wenn sie uns in längst vergangene Zeiten entführen, wie z. B. das liebevoll gestaltete Buch „Legendäre Reisen in Deutschland“ mit vielen historischen Aufnahmen oder eine fast unglaubliche Entdeckung der letzten Jahre „Vivian Maier: Street Photographer“ oder das Buch „Das eingeschossige Amerika: Eine Reiseerzählung“ von zwei sowjetischen Schriftstellern zu Stalins Zeiten.
Im Preisrahmen von ca. 10 bis 65 Euro bei Amazon

Polaframes

Der Hingucker an jedem Kühlschrank: Magnet-Bilderrahmen im Polaroidstil zum Selbstgestalten und Beschriften, mit denen Retrogefühle garantiert sind.
Ca. 12 Euro bei design3000

Polaframes Kühlschrank-Magneten Polaroid-Bilderrahmen

Polaframes Kühlschrank-Magneten als Bilderrahmen – © design3000

Christbaumkugeln mit Foto

Kitsch und Weihnachten gehören zusammen wie… ähm, nun ja, jedenfalls haben wir zum Schluss noch etwas gefunden, das an Kitschigkeit kaum zu übertreffen ist: Foto-Weihnachtsbaumkugeln. Für all jene, die von ihrer Familie an Weihnachten nicht genug bekommen können und sie sich zusätzlich gerne in den Tannenbaum hängen möchten.

Für ca. 10 Euro bei MeinPaket

Kameras und Zubehör

Bisher war nichts Passendes dabei? Wenn es ein praktisches Geschenk zu Weihnachten sein darf, z. B. Kameraequipment, finden Sie einige Testberichte zu verschiedenen Kameras, Objektiven und Zubehör im Wert von 5 bis 3000 Euro in unserer Testberichte-Übersicht.

Überlicht Testberichte Kameras und Zubehör

Überlicht-Testberichte für Kameras und Zubehör – © Überlicht

Weihnachtsgeschenkideen für Fotografen 2011

Der Weihnachtsbraten und Plätzchen schmecken frisch am besten, unsere Geschenktipps vom letzten Jahr können sich jedoch durchaus noch sehen lassen. Wenn Sie mögen, stöbern sie hier noch ein bisschen weiter zwischen Camera Cookie Cutters, Faltreflektoren und gehäkelten Kamerataschen.

Weihnachtsgeschenke für Fotografen Geschenkideen 2011

Geschenke für Fotografen 2011 – © DIY Photography; Foto Walser; Donkey Products

Wir hoffen, Sie sind fündig geworden auf der Suche nach Geschenken für Fotografen und haben keine allzu stressigen Weihnachtseinkäufe mehr vor sich. Jetzt müssen nur noch Weihnachtsgeschenke für alle Nicht-Fotografen gefunden werden – Sauerei, die gibt’s ja auch noch.


Ausstellungstipp: Lillian Bassman & Paul Himmel „Zwei Leben für die Fotografie“

Lillian Bassman und Paul Himmel in New York 2003 fotografiert von Karin Kohlberg

Lillian Bassman und Paul Himmel, New York, 2003 – © Karin Kohlberg, New York (Quelle: GRASSI Museum)

Als Lillian Bassman und Paul Himmel sich in den 1920er Jahren in New York erstmals treffen, sind sie noch Kinder und vermutlich ahnt damals niemand, welch beeindruckenden Weg die beiden gemeinsam beschreiten würden. Während Paul Himmel sich schon früh autodidaktisch mit Fotografie auseinandersetzt, gelangt Lillian Bassman erst über ihre Arbeit als Art Direktorin bei Harper’s Bazaar zur Fotografie.
Ab den 50er Jahren arbeiten beide gemeinsam und entwickeln den für sie charakteristischen Stil: Lillian Bassman verleiht ihren atmosphärischen Modeaufnahmen durch experimentelle Verfahren in der Dunkelkammer eine malerische Anmutung. Paul Himmel beschäftigt sich neben der Dokumentarfotografie in den Straßen New Yorks auch mit dem fotografischen Experiment, in dessen Zuge er Tanz nicht statisch, sondern in fließenden Bewegungen festhält. Mit dieser verstärkten Orientierung zur freien Kunst hin ist er seiner Zeit voraus.

Lillian Bassman, A Report to Skeptics, Harper's Bazaar, 1952, Model Suzy Parker

A Report to Skeptics, Suzy Parker, 1952 (Harper’s Bazaar, April 1952). Silbergelatine auf Karton 25,9 x 34,1 cm – © Lillian Bassman (Quelle: GRASSI Museum)

Durch die zunehmende Kommerzialisierung der Modefotografie im Laufe der 1970er Jahre rückt das Künstlerpaar von der Fotografie ab. Erst 20 Jahre später wird Lillian Bassmans Werk wiederentdeckt. Mit über 70 Jahren beginnt sie ihre zweite aktive Karriere als Fotografin, wodurch Paul Himmels Arbeit ebenfalls die verdiente Anerkennung findet. Bis zuletzt arbeiten die beiden an ihrem künstlerischen Werk weiter und nutzen die Möglichkeiten der digitalen Bearbeitung, um auch ältere Arbeiten neu zu interpretieren.

Paul Himmel Nude 01 Ausstellung Zwei Leben für die Fotografie

Nudes, New York, 1954. Silbergelatine 35,2 x 27,7 cm – © Paul Himmel (Quelle: GRASSI Museum)

Paul Himmel Solarized Car Rotes Cabrio in New York 1966

Rotes Cabrio, New York, 1960er. Abzug 1966, Farbabzug 24,7 x 33,4 cm – © Paul Himmel (Quelle: GRASSI Museum)

Das GRASSI Museum für Angewandte Kunst in Leipzig zeigt noch bis 03. März in der Ausstellung „Lillian Bassman & Paul Himmel: Zwei Leben für die Fotografie“ Mode- und experimentelle Fotografien des Ehepaares aus 77 Jahren des gemeinsamen fotografischen Schaffens. Die Ausstellung umfasst mit 460 Exponaten das Lebenswerk der beiden Fotografen.

Öffnungszeiten:
21. November 2012 – 03. März 2013
täglich (außer Montag) 10 – 18 Uhr
am 24. und 31. Dezember 2012 geschlossen

Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 4 Euro (mit Leipzig Pass 3 Euro), bis 16 Jahre frei, Gruppentarif 5 Euro, Familie 12 Euro

GRASSI
Museum für Angewandte Kunst
Johannisplatz 5 – 11
04103 Leipzig

Weitere Informationen zur Ausstellung „Zwei Leben für die Fotografie“ finden Sie auf der Website des GRASSI Museums.

Anfang 2013 erscheint des Buch zur Ausstellung: „Lillian Bassman & Paul Himmel: Die erste Retrospektive“ in überarbeiteter Neuauflage.


ADOX Color Implosion – ein Film-Test mit Farbvergnügen

Zur diesjährigen Photokina präsentierte die deutsche Firma Adox den Farbnegativfilm Color Implosion. Dieser zeichnet sich nicht etwa durch besondere Farbtreue oder schöne Hauttöne aus. Ganz im Gegenteil: er punktet mit knalligen, verschobenen und zuweilen übersteuerten Farben.

Adox Color Implosion Olympus Mju II Äpfel und Physalis

Physalis und Äpfel (2012) – ADOX Color Implosion & Olympus Mju II

Neuer Film, neues Glück

Um den Film auszuprobieren habe ich mir gleich auf der Photokina zwei Rollen gekauft und bin mit meiner Olympus Mju II losgezogen. Um die schräge Farbwiedergabe des Films voll auszunutzen, benötigt man natürlich auch farbenfrohe Motive. Gut, dass nach der Photokina der Herbst mit seiner Farbenpracht vor der Tür stand. Der Film weist keine DX-Kodierung auf, welche modernen Kameras die ISO-Empfindlichkeit mitteilen würde. Man kann den Film mit ISO 100 bis 400 belichten, wobei ISO 100 die intensivsten Farben erzeugt. An ernsthaften Kameras kann der ISO-Wert eingestellt werden, die Mju II belichtet mit ISO 100, wenn sie keinen Code zum Lesen bekommt. Das trifft sich in diesem Fall also sehr gut.

Pnker Katzenballon Adox Color Implosion Olympus Mju II

Pinke Katze auf dem Oktoberfest (2012) – ADOX Color Implosion & Olympus Mju II

Adox Color Implosion Olympus Mju II Mann sitzt auf Sprungbrett in leerem Schwimmbad

Alleine im Freibad (2012) – ADOX Color Implosion & Olympus Mju II

Entwicklung

Nach dem Fotografieren kommt das Entwickeln. Und da man bei diesem Film ohnehin nicht auf berechenbare Ergebnisse setzen sollte, kann man ihn auch gleich in der nächsten Drogerie zur Entwicklung abgeben. Soll es schnell gehen, muss man natürlich in ein Fachlabor oder den Ein-Stunden-Service im Fotoladen investieren. Bei einigen Drogerieketten (z.B. Müller) bekommt man neben Abzügen (am billigsten sind 9×13 „Standard“) auch gleich eine Foto-CD mit Scans der Negative. Die Auflösung beträgt zwar lediglich 1536 x 1024 Pixel, für die schnelle Weitergabe oder Präsentation im Internet ist das allerdings vollkommen ausreichend und durchaus praktisch. Sämtliche Fotos in diesem Artikel stammen ebenfalls von solch einer Foto-CD.

Adox Color Implosion Olympus Mju II Kürbisse vor dem Fenster

Kürbisse vor dem Fenster (2012) – ADOX Color Implosion & Olympus Mju II

Adox Color Implosion Olympus Mju II Heidelberg Stadtansicht Schloss

Feuerrot leuchtendes Schloss, Heidelberg (2012) – ADOX Color Implosion & Olympus Mju II

Ein Film für Nostalgiker

Was mir beim Fotografieren aufgefallen ist: an bewölkten Tagen sieht alles trostlos aus, auch mit diesem Film. Es sei denn, man blitzt farbige Flächen an und bringt sie so zum Leuchten. Am besten eignet sich allerdings sonniges Wetter, bei dem die Brillianz der Farben voll zur Geltung kommt. Alles wird mit einem warmen Schleier überzogen und mit einer ordentlichen Portion Filmkorn gewürzt. Die Kontraste sind relativ weich und Schwärzen sind nur selten schwarz, meist eher bunt-grieselig. Das passende Motiv vorausgesetzt wirken daher auch frische Aufnahmen, als hätten sie bereits einige Jahrzehnte auf dem Buckel. Wahrscheinlich befindet sich in den Patronen irgendein uralter, „gereifter“ Farbfilm, denn eine frische Emulsion würde diese Farbkapriolen nicht zustande bringen. Damit eignet sich der Film für jeden, der beim Wort „Retro“ nicht automatisch an neue Minis und Fiat 500er denkt, sondern lieber an das Fotoalbum seiner Eltern oder gar Großeltern.
Den ADOX Color Implosion gibt es ausschließlich als Kleinbildfilm mit 36 Aufnahmen bei Fotoimpex zu kaufen, wahlweise im Berliner Ladengeschäft oder im Online-Shop.

Eiscafe Roma Heidelberg Adox Color Implosion Olympus Mju II

Eis Roma, Heidelberg (2012) – ADOX Color Implosion & Olympus Mju II


Fliegen mit Film – analoges Filmmaterial in der Gepäckkontrolle

Wen es in die Ferne zieht, der beginnt seine Reise häufig mit einem Flug. Handgepäck- und Sicherheitskontrolle stellen im Normalfall kein Problem dar. Dass man mit einer großen Fotoausrüstung am Flughafen oftmals genauer unter die Lupe genommen wird und jedes Objektiv, jede Kamera sowie Notebooks einzeln vorzeigen muss, daran hat man sich als Fotograf schon gewöhnt. Im digitalen Zeitalter sind Röntgenstrahlen auch keine Gefahr mehr für Urlaubsfotos auf Speicherkarten oder Festplatten.

Analoger Film im Flugzeug - Fensterplatz mit Agfa Click II

Flugreise mit analogem Film, Agfa Click II (2011) – © Überlicht (MB)

Analoges Reisen

Doch was ist mit denjenigen Fotografen, die (wie wir) gerne noch ein bisschen in der analogen Vergangenheit leben und voller nostalgischer Glücksgefühle ihre alte Lieblingskamera mit auf die Reise nehmen? Wie alle Dinge, die dem Reisenden lieb und teuer sind, gehören sowohl die Kamera als auch das Filmmaterial immer ins Handgepäck. In der Handgepäckkontrolle ist in der Regel die Strahlendosis geringer, Koffer werden stärker durchleuchtet. Deshalb sollten unbelichtete wie auch belichtete Filme nie im Koffer reisen – sonst sind sie spätestens nach dem ersten Flug belichtet und zwar mit Röntgenstrahlen. (Was einigen Trash-Fotografie-Liebhabern wiederum unheimlich gut gefallen dürfte.)

Filme im Röntgengerät

Gut gemeinte Tipps unter Fotografen, Filme vor der Sicherheitskontrolle aus dem Handgepäck zu nehmen und die uniformierten Flughafenmitarbeiter darum zu bitten, das Material nicht zu röntgen sondern nur eine Sichtkontrolle durchzuführen, scheitern nicht selten am Pflichtbewusstsein (oder der Sturheit) des Kontrolleurs. Will man sich eine Diskussion ersparen, so landen die Filme letztendlich doch auf dem Fließband und fahren durch den dunklen Tunnel. Keine Panik! Auch wenn wir wissen, dass dort theoretisch schlimme Dinge mit unseren analogen Fotos passieren können, meist geht die Prozedur spurlos vorüber. Das sagt unsere Erfahrung, die sowohl modernste Röntgengeräte an großen Drehkreuzen als auch technisch ältere Apparaturen kleinerer Flughäfen am anderen Ende der Welt umfasst.

Boot am Strand - Rollfilm ohne Beeinträchtigung durch Strahlung beim Fliegen

Boot am Strand, keine Filmschäden durch Röntgen- und Höhenstrahlung, Agfa Click II (2011) – © Überlicht (MB)

Filme und Strahlung auf Flügen

Ein paar Dinge sind dennoch zu bedenken: Je höher empfindlich der Film, desto empfindlicher ist er auch für Röntgenstrahlen. Niedrigempfindlicher Film steckt eine Durchleuchtung wesentlich besser weg, als hochempfindlicher. Wenn man also zu sonnigen Zielen reist und einen sorgenfreien Sicherheitscheck bevorzugt, bietet sich es sich an, vor allem auf ISO 50 bis 100 zu setzen.
Manche Fotografen schwören auf Bleibeutel, die Filmmaterial vor Strahlen schützen sollen. Wer sich damit sicherer fühlt und das Geld dafür ausgeben möchte, kann solche Strahlenschutzbeutel verwenden. Allerdings wird bei der Kontrolle wohl häufig, wenn undurchsichtige Gegenstände auf dem Display erscheinen, die Strahlendosis erhöht und erneut geröntgt, bis alles erkennbar ist. Somit erginge es dem Film im Beutel nicht wesentlich besser als ohne Schutzhülle. Hinzu kommt, dass alle Gegenstände außerhalb des Beutels einer umso größeren Strahlendosis ausgesetzt wären (darunter häufig auch die Kamera samt eingelegtem Film).
Ein letzter Punkt, der Beachtung finden muss, ist die Höhenstrahlung, die gerade auf Langstreckenflügen die Röntgenstrahlung der Gepäckkontrolle um ein Vielfaches übersteigt. Während des Flugs ist der Filmschutzbeutel folglich besser angebracht als beim Röntgen.

Bunte Fahnen am Strand analog fotografiert mit Agfa Click

Bunte Fahnen am Strand, Agfa Click II (2012) – © Überlicht (MB)

Alternativen und positives Denken

Wer die Möglichkeit hat, im Zielland seiner Reise Filmmaterial direkt vor Ort zu kaufen und entwickeln zu lassen, umgeht sämtliches Risiko und eventuelle Bauchschmerzen wahrscheinlich am elegantesten. Wer diese Alternative nicht zur Wahl hat und das mulmige Gefühl nicht los wird, dem hilft es womöglich, eine digitale Kamera quasi als Backup für wichtige Aufnahmen dabei zu haben. Allen anderen sei gesagt: Meistens geht alles gut. Unsere Filme haben ihre Flugreisen im Handgepäck ohne Sonderbehandlung immer einwandfrei überstanden und das auch mit mehreren Kontrollen in verschiedenen Ländern. In diesem Sinne: Machen Sie sich keine Sorgen, sondern Fotos.

Analoger Liebling

Mehr zu meiner liebsten analogen Kamera können Sie im Artikel „Agfa Click II – Besser als perfekt“ lesen. Und welches Schmuckstück nehmen Sie mit auf Reisen?


Nikon AF-S NIKKOR 24-85 mm 1:3,5-4,5G ED VR im Test

Die Suche nach einem vielseitigen Zoom-Objektiv für Vollformatkameras (FX) von Nikon gestaltet sich nicht immer einfach. Sollte es ein neues Modell sein, kamen als Standard-Zooms bislang nur das teure AF-S NIKKOR 24-70 mm 1:2,8G ED, das große und nur wenig günstigere AF-S NIKKOR 24-120 mm 1:4G ED VR oder das recht betagte AF NIKKOR 24-85 mm 1:2,8-4D in Frage. Das aktuellere AF-S NIKKOR 24-85 mm 1:3,5-4,5G wird bereits seit 2006 nicht mehr produziert und ist nur noch gebraucht erhältlich. Doch vor kurzem stellte Nikon das neue AF-S NIKKOR 24–85 mm 1:3,5-4,5G ED VR vor, welches eine relativ günstige Alternative darstellt. Wie gut macht sich dieses Objektiv? Und vor allem: wie schlägt es sich im Vergleich zu zum professionellen 24-70/2,8?

AF-S NIKKOR 24-85 mm 1:3,5-4,5 VR von Nikon an einer D800E

AF-S NIKKOR 24-85 mm 1:3,5-4,5 VR an einer Nikon D800E – © Überlicht (AR)

Verarbeitung, Ausstattung und Lieferumfang

Beim Auspacken fiel mein Blick zuerst auf den Herstellungsort, dieses Objektiv ist also „Made in China“. Abgesehen von den absoluten Premiumkameras und -objektiven gilt das leider mittlerweile für einen Großteil der Nikon-Produktpalette. Die Verarbeitung macht dennoch einen sehr ordentlichen Eindruck. Der Ring um die Frontlinse besteht etwa aus festem Kunststoff, weshalb er nicht so empfindlich ist, wie beim AF-S NIKKOR 50 mm 1:1,4G oder dem AF-S DX NIKKOR 18-70 mm 1:3,5-4,5G (jeder Besitzer eines dieser Objektive weiß, was ich meine). Auch die restliche Verarbeitung wird einem Mittelklasseobjektiv absolut gerecht. Es bietet insgesamt eine gute Haptik und einen angenehm schwergängigen Zoomring (zumindest im neuen Zustand). Manuelles Fokussieren hingegen ist wie bei den meisten AF-S-Objektiven eine feinmotorische Herausforderung, da der Verstellweg des Fokusrings bereits nach etwa einer viertel Drehung endet. Für Feinjustierungen darf man den Ring kaum bewegen. Allerdings wird man in diese Verlegenheit nur selten kommen, da der Autofokus einwandfrei funktioniert.

Nikon AF-S Nikkor 24-85 VR Achensee Schiff See verwischt

Der See verwischt durch die relativ lange Belichtungszeit während einer Bootsfahrt, Achensee, Österreich (2012) – Nikon D700 & AF-S Nikkor 24-85 mm 1:3,5-4,5G VR (55 mm, 1/25 sec, f/9, ISO 100)

Olympiastadion München mit Nikon AF-S Nikkor 24-85 mm VR und D700

Olympiastadion und -park vom Olympiaturm, München (2012) – Nikon D700 & AF-S Nikkor 24-85 mm 1:3,5-4,5G VR (34 mm, 1/500 sec, f/8, ISO 200)

Wie der Name bereits verrät, ist ein Bildstabilisator (VR) im Objektiv verbaut. Dieser kämpft zum einen erfolgreich gegen zittrige Hände, zum anderen ermöglicht er um bis zu drei Blendenstufen längere Belichtungszeiten. Ein Leichtgewicht ist das 24-85 zwar nicht, mit 465 g beschwert es den Besitzer einer Vollformatkamera jedoch auch nicht über Gebühr. Seine Abmessungen sind zudem recht kompakt: 7,8 cm Durchmesser und 8,2 cm Länge passen in jede Fototasche. Das Objektivbajonett ist aus Metall gefertigt und ist so für häufige Wechsel gut gewappnet. Die Gegenlichtblende hingegen macht einen eher durchwachsenen Eidnruck, ihr Plastik ist relativ dünn. Dank des Ultraschallautofokus (AF-S) stellt das 24-85 angenehm schnell scharf und ist dabei vor allem sehr leise. Lautes Fokusmotorsurren wie bei alten Objektiven ist nicht zu befürchten. Filter mit einem Durchmesser von 72 mm können an das Objektiv geschraubt werden. Wenn man einen Adapterring auf 77 mm verwendet, lassen sich praktischerweise die Filter der Profiobjektive einsetzen. Eine kleine kosmetische Änderung stellt der Punkt dar, welcher beim Ansetzen des Objektivs als Markierung dient. Bislang handelte es sich bei Nikon-Objektiven um eine mit weißer Farbe lackierte Vertiefung, nun ist es eine kleine weiße Halbkugel aus Kunststoff. Wahrscheinlich soll sie einen blinden Objektivwechsel begünstigen.
Zum Lieferumfang gehören neben der Sonnenblende HB-63 die obligatorischen zwei Objektivdeckel sowie ein angenehm weicher Beutel für die Aufbewahrung.

Fotografieren

Technische Daten sind das eine, die Praxiserfahrung natürlich das andere. Deshalb war das AF-S NIKKOR 24-85 mm 1:3,5-4,5 VR einige Zeit immer auf der Kamera und stets dabei. Es macht Freude, endlich auch mit einem vergleichsweise kleinen und leichten Objektiv den Bereich eines Standardzooms an einer FX-Kamera verfügbar zu haben. Das Zoomen geht gut von der Hand und man braucht nicht lange, bis man sich an das 24-85 gewöhnt hat. Sein Weitwinkel reicht für eine Vielzahl von Innen- und Landschaftsaufnahmen, nur selten wünscht man sich einen größeren Bildwinkel. Die 85 mm im Telebereich gelten als ideale Portraitbrennweite und so lassen sich trotz Blende f/4,5 Objekte oder Personen ganz gut freistellen. Sollte man das 24-85 an einer DX-Kamera (mit APS-C-Sensor) verwenden wollen, entspricht seine Brennweite 36 – 127,5 mm an Kleinbild. Beim Zoomen fährt das Objektiv aus und man spürt einen leichten Luftzug. Es wird also Luft in das Objektiv und wieder heraus gepumpt, was in staubiger Umgebung die Gefahr birgt, dass Staub ins Innere gelangt.

Brotzeit in den Alpen mit Nikon AF-S Nikkor 24-85 VR

Brotzeit mit Käse, Bayern (2012) – Nikon D700 & AF-S Nikkor 24-85 mm 1:3,5-4,5G VR (85 mm, 1/800 sec, f/4,5, ISO 400)

Segelboot auf dem Achensee Nikon AF-S Nikkor 24-85 VR

Segelboot auf dem Achensee, Österreich (2012) – Nikon D700 & AF-S Nikkor 24-85 mm 1:3,5-4,5G VR (78 mm, 1/250 sec, f/8, ISO 200)

Nikon AF-S Nikkor 24-85 VR Boot auf dem Tegernsee

Bootsfahrt auf dem Tegernsee, Bayern (2012) – Nikon D700 & AF-S Nikkor 24-85 mm 1:3,5-4,5G VR (85 mm, 1/1000 sec, f/4,5, ISO 200)

Abendstimmung auf dem Tegernsee Nikon D700 und AF-S Nikkor 24-85 1:3,5-4,5G VR

Abendstimmung am Tegernsee, Bayern (2012) – Nikon D700 & AF-S Nikkor 24-85 mm 1:3,5-4,5G VR (85 mm, 1/320 sec, f/5,6, ISO 200)

Die Lichtstärke kann mit einer variablen Blende f/3,5 – f/4,5 natürlich nicht mit der bei Profizooms üblichen Blende f/2,8 mithalten. Gerade im Weitwinkelbereich ist der Unterschied jedoch nicht eklatant und beträgt lediglich 2/3 Blenden. Zudem verfügt das 24-85 über einen gut funktionierenden Bildstabilisator, auf den man etwa beim 24-70/2,8 verzichten muss. Dieser lässt kreative Gestaltungsmöglichkeiten durch relativ lange Verschlusszeiten zu, auch ohne Stativ. In der Dämmerung verwischen die Lichter von Fahrzeugen und am Tag kann beispielsweise die Fließbewegung von Wasser abgebildet werden. Bei schlechten Lichtverhältnissen hilft der Bildstabilisator natürlich nur, wenn keine schnellen Bewegungen eingefroren werden sollen. Denn dafür sind zwangsweise kurze Verschlusszeiten nötig.
Im Gegensatz zum Autofokus alter Objektive namens AF-D, bietet der aktuelle AF-S die Möglichkeit, jederzeit manuell nachzufokussieren. Dafür kann ganz einfach, ohne auf manuellen Fokus umstellen zu müssen, nach dem Antippen des Auslösers am Fokusring gedreht werden.

Bildqualität

Das bei Profis sehr beliebte und relativ teure AF-S NIKKOR 24-70 mm 1:2,8G verfügt über eine sehr gute Abbildungsleistung. Deshalb habe ich das 24-85 VR mit diesem Objektiv verglichen. Dazu wurden mit einer Nikon D800E Vergleichsaufnahmen bei 24, 50 und 70 mm Brennweite gemacht. Zusätzlich entstand eine einzelne Bildreihe bei 85 mm Brennweite. Sämtliche Fotos wurden als RAW im NEF-Format fotografiert, in Nikon Capture NX2 verarbeitet und mit Photoshop zu den entsprechenden Tableaus zusammengefügt. Zu diesem Zweck wurde jeweils eine Ausschnitt aus der Mitte des Bilder sowie aus der linken oberen Ecke genommen. Da die Objektive selbst bei gleicher Brennweite nie einen identischen Ausschnitt abbilden, sind die Vergleichsbilder nicht deckungsgleich und leicht versetzt. Das folgende Foto zeigt das gesamte Testmotiv bei 24 mm Brennweite. Es fällt eine sichtbare Vignettierung auf, die jedoch im Alltag meist nicht stört.

Testmotiv für den Vergleich der Objektive Nikon 24-85 VR und 24-70 2,8

Testmotiv für den Vergleich, fotografiert mit dem AF-S NIKKOR 24-85 mm 1:3,5-4,5G VR (24 mm, f/3,5)

Bei allen Brennweiten macht das 24-85 VR in der Bildmitte bereits bei Offenblende eine ziemlich gute Figur. Durch Abblenden wird das Bild noch etwas schärfer und braucht sich nicht hinter dem 24-70 verstecken. Weiter als bis Blende f/8 sollte man (wie bei den meisten Vollformatobjektiven) nicht abblenden, da sonst die Schärfe wieder abnimmt. Auch am Bildrand zeigt sich ein durchaus überzeugendes Ergebnis. Selten ist das 24-70/2,8 schärfer, meistens hat das 24-85 VR die Nase. Lediglich durch die Vignettierung werden die Bildränder deutlich dunkler abgebildet. Angesichts eines Preisunterschieds von 1000 € ist das dennoch ein beachtliches Ergebnis. Besonders wenn man bedenkt, dass die Nikon D800E im Moment das Non plus ultra im Nikonsystem darstellt und alle Schwächen eines Objektivs gnadenlos aufdeckt.

Nikon 24-85 VR und 24-70 Nikkor Mittenschärfe-Vergleich bei 24mm

Bildmitte des 24-85 1:3,5-4,5 sowie 24-70 1:2,8 – 24 mm Brennweite, 100%iger Ausschnitt

Nikon 24-85 VR Mittenschärfe im Vergleich mit 24-70 Nikkor bei 50 mm

Bildmitte des 24-85 1:3,5-4,5 sowie 24-70 1:2,8 – 50 mm Brennweite, 100%iger Ausschnitt

Nikon Nikkor 24-85 VR Mittenschaerfe im Vergleich mit 24-70 bei 70mm

Bildmitte des 24-85 1:3,5-4,5 sowie 24-70 1:2,8 – 70 mm Brennweite, 100%iger Ausschnitt


Nikon 24-85 VR Randschärfe Vergleich mit 24-70 Nikkor 24mm

Linkere obere Ecke des 24-85 1:3,5-4,5 sowie 24-70 1:2,8 – 24 mm Brennweite, 100%iger Ausschnitt

Nikon NIKKOR 24-85 VR Randschärfe im  Vergleich mit dem 24-70 bei 50mm

Linkere obere Ecke des 24-85 1:3,5-4,5 sowie 24-70 1:2,8 – 50 mm Brennweite, 100%iger Ausschnitt

Nikon 24-85 VR Randschärfe im Vergleich mit dem 24-70 2,8 Nikkor bei 70mm

Linkere obere Ecke des 24-85 1:3,5-4,5 sowie 24-70 1:2,8 – 70 mm Brennweite, 100%iger Ausschnitt

Nikon 24-85 VR Schärfevergleich Rand und Mitte bei 85 mm Brennweite

Bildmitte und -rand des 24-85 1:3,5-4,5 – 85 mm Brennweite, 100%iger Ausschnitt

Verzeichnung

Im Weitwinkelbereich fällt eine deutliche tonnenförmige Verzeichnung auf, die ab dem mittleren Brennweitenbereich in eine starke kissenförmige Verzeichnung übergeht. Dadurch werden Linien in Fotos leider meist nur verkrümmt dargestellt. Während diese Beeinträchtigung bei Naturmotiven nur selten auffällt, wirkt sie sich bei Architekturaufnahmen unangenehm aus. In diesem Fall bleibt lediglich eine nachträgliche Entzerrung in einem Bildbearbeitungsprogramm. Bei Nikon Capture NX2 etwa funktioniert die „Auto-Verzeichnungskorrektur“ sehr gut und gibt praktisch verzerrungsfreie Bilder aus. Diese Korrektur hat im Gegenzug einen Schärfeverlust zur Folge, der bei (nahezu) verzeichnungsfreien Objektiven wie dem 24-70 1:2,8G nicht in Kauf genommen werden muss.

Nikon Nikkor 24-85 1:3,5-4,5 VR Verzeichnung Testmotiv

Verzeichnung des Testmotivs bei 24 mm Brennweite, für 50 mm bitte mit der Maus über das Bild fahren.

Fazit

Selten habe ich mich auf ein Objektiv so gefreut, wie auf das AF-S NIKKOR 24–85 mm 1:3,5-4,5G ED VR. Nicht, weil ich kein Objektiv mit ähnlichem Brennweitenbereich besitze. Sondern weil es für einen relativ günstigen Preis ein vergleichsweise kompaktes Standardzoom darstellt, welches zudem mit einem Bildstabilisator ausgestattet ist.
Wenn man von der recht deutlichen Verzeichnung absieht und auf die hohe Lichtstärke des AF-S NIKKOR 24-70 mm 1:2,8G ED verzichten kann, bekommt man mit dem 24-85 VR ein sehr attraktives Vollformatobjektiv mit toller Abbildungsleistung. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, jedem Fotografen mit einer Nikon D600, D700 oder D800 kann ich es empfehlen.

Das Objektiv wurde uns für diesen Test freundlicherweise von Nikon zur Verfügung gestellt.