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Nikons 35mm-Objektive im Vergleich an FX und DX

In den Tests zum AF-S NIKKOR 35 mm 1:1,4G und AF NIKKOR 35 mm 1:2D hatte ich nur Aufnahmen mit der Nikon D700 gezeigt. Auch ein direkter Vergleich der beiden Objektive fehlte bislang, das möchte ich mit diesem Artikel nachholen.

Nikon Nikkor 35 2 35 1,4 Vergleich Test

AF Nikkor 35 mm 1:2D und AF-S Nikkor 35 mm 1:1,4D - © Marina Biederbick

Die Vergleichsbilder habe ich mit beiden Objektiven an einem trüben Tag mit wolkenverhangenem Himmel fotografiert. Für das FX-Format kam eine Nikon D700 zum Einsatz, für das DX-Format eine Nikon D300. Alle Fotos wurden im RAW-Format (Nikon NEF) mit Lo-1 (= ISO 100) aufgenommen, in Capture NX2 konvertiert und in Photoshop CS5 für die Webdarstellung optimiert ohne sie jedoch gesondert zu schärfen. Wie man am folgenden Foto erkennen kann, ist der Bildausschnitt der 35mm-Objektive an DX natürlich ein anderer als an FX. Er entspricht in etwa dem eines 50mm-Objektivs an FX.

Nikon Nikkor 35 f 1,4 Vignettierung

Nikon AF-S Nikkor 35mm 1:1,4G (f/1,4) an Nikon D700 & D300 - bewegen Sie die Maus über das Bild

FX (Nikon D700)

Nikon Nikkor 35 FX Randschaerfe Vergleich

Linke obere Ecke, 100%iger Ausschnitt - Nikon 35/2 (links) & Nikon 35/1,4 (rechts)

Nikon Nikkor 35 FX Mittenschaerfe Vergleich

Bildmitte, 100%iger Ausschnitt - Nikon 35/2 (links) & Nikon 35/1,4 (rechts)

Wie man sieht, ist das AF-S NIKKOR 35 mm 1:1,4G dem AF NIKKOR 35 mm 1:2D optisch bei jeder Blende überlegen. An den Bildrändern ist dies besonders gut sichtbar, doch auch in der Bildmitte kann das kleine 35/2 bei keiner Einstellung wirklich gleichziehen.

DX (Nikon D300)

Nikon Nikkor 35 DX D300 Randschaerfe Vergleich

Linke obere Ecke, 100%iger Ausschnitt - Nikon 35/2 (links) & Nikon 35/1,4 (rechts)

Nikon Nikkor 35 DX D300 Mittenschaerfe Vergleich

Bildmitte, 100%iger Ausschnitt - Nikon 35/2 (links) & Nikon 35/1,4 (rechts)

An einer DX-Kamera sehen die Aufnahmen natürlich etwas anders aus, da nur ein mittiger Ausschnitt aus dem vom Objektiv projezierten Bild aufgenommen wird. Entsprechend fallen Vignettierung und Randunschärfe deutlich geringer aus. Ab Blende f/4 sieht die linke obere Ecke des 35/2 schärfer aus, als die des 35/1,4. In der Bildmitte jedoch bildet das AF-S NIKKOR 35 mm 1:1,4G bei jeder Blende schärfer ab als das AF NIKKOR 35 mm 1:2D.

Fazit

An FX-Kameras ist das AF-S NIKKOR 35 mm 1:1,4G dem AF NIKKOR 35 mm 1:2D in jeder Hinsicht überlegen. Bei einem Preisverhältnis von ca. 1650 € zu 350 € ist das allerdings auch kein Wunder. Sollen die Objektive an DX-Kameras zum Einsatz kommen, ist der Unterschied deutlich geringer bzw. kehrt sich in den Randbereichen sogar um. Beide Objektive wurden in erster Linie für FX-Kameras konstruiert, weshalb ich für DX-Fotografen das noch günstigere AF-S DX NIKKOR 35 mm 1:1,8G empfehlen würde.


9 Kommentare zu “Nikons 35mm-Objektive im Vergleich an FX und DX”

  1. Danke für die wirklich sehr aufschlussreichen Testbilder. Ein paar kurze Anmerkungen aus eigener Erfahrung: das AF35/2,0 ist definitiv bei Offenblende „unterkorrigiert“ und nur beschränkt brauchbar, wie man an den kontrastarmen Beispielen gut erkennen kann; als 6-Linser ist es da einfach überfordert.
    Weiters hat Nikon offenbar die Mittenschärfe etwas zurückgenommen, um trotz der simplen Konstruktion eine gute Randschärfe zu erreichen. Die Schärfe steigt von der Mitte ausgehend zuerst etwas an (daher auch die gute Randschärfe bei DX) um dann relativ gemäßigt zu den Ecken abzufallen (sieht man auch gut bei photodo.com).
    Leider hats von Nikon nie ein wirklich universelles 35/2,0 gegeben (das alte MF hat wieder andere Schwächen), und das 1,4 ist nun auch ausserhalb der finanziellen Reichweite der meisten Hobbyisten.

  2. Danke für Ihre Erläuterung zum Aufbau des Objektivs. Der durchschnittliche Nutzer denkt wohl nur selten daran, welch aufwendige Technik er alltäglich und vollkommen selbstverständlich verwendet.

  3. Danke für den exzellent geschriebenen Testbericht innklusive der informativen Testbilder.
    Ich verwende das kleine 35mm Objektiv von Nikon seit ca. 2 Jahren für 95% meiner Fotos.
    Aber dank ihres Berichtes habe ich mich für den Kauf des AF-S 35mm 1:1,4 G entschlossen.
    Deswegen trenne ich mich auch von meinem einzigen Zoomobjektiv einem AF 80-400mm 1: 4,5 – 1: 5,6 D VR ED, für das ich schon einen Interessenten gefunden habe.
    Sobald der Verkauf abgewickelt ist wird das AF-S 35mm 1:1,4 G bestellt.

  4. Nachtrag: Ich verwende nach einer D 200 und einer D 80 seit mittlerweile 4 Jahren auch eine D 700 hauptsächlich mit Festbrennweiten von Sigma (24mm/ 1:1,8, 50mm 1:1,4 und das 105mm/1:2,8 Makro – das 28mm/ 1:1,8 möchte ich mir auch noch zulegen) und Nikon (60mm Micro, 85mm 1:1,4 -von beiden die alte Version und das 180mm 1:2,8).

    Als nächstes ist dann die Anschaffung eines zweiten Kameragehäuses geplant – vielleicht schon eine D 700 Nachfolgerin so in etwa D 700s oder D 800 mit max. 16 Megapixel wäre was feines :-)…

  5. Das „kleine“ 35mm-Objektiv verwende ich auch noch immer sehr gerne, das neue hat schließlich eine etwas andere fotografische Ausrichtung.

    Was das neue Gehäuse angeht, so kann man sich absolut sicher sein, dass es nichts unter 16 Megapixeln werden wird. Die Konkurrenz schläft schließlich nicht und ist in dieser Hinsicht mit der 5D Mark II schon eine ganze Weile im Vorteil. Allerdings ist Auflösung bekanntlich nicht alles, sonst wären wir wohl keine Nikon-Fotografen. 🙂

  6. Gestern war es endlich soweit und ich konnte das Nikon 35/1.4 abholen. Nachmittags habe ich einige erste Testfotos in meinem Garten damit und dem Nikon 35/2 gemacht und war vom Ergebnis begeistert.

    Schon das hellere Sucherbild und der deutlich schnellere AF des 35/1.4 ist ein Traum.

    Das leichte und kompakte 35/2 , 60/2.8 Mikro und das SIGMA 105/2.8 Makro werde ich aber auf jeden Fall behalten und mit einem Adapter von Novoflex an einer MFT Kamera verwenden.

    Laut meinem Händler soll Nikon auch ein 28/1.4 ähnlich dem 35/1.4 auf den Markt bringen.
    Genaueres kann er mir Ende August Anfang September berichten, da im August die Nikon Vertragshändler von Österreich in Salzburg „kaserniert“ und über die kommenden Neuigkeiten informiert werden.

    Leider wird sich deren Erscheinen durch die Vorfälle in Japan etwas verzögern.

    Naja, wenigstens hab ich mehr Zeit um auf ein 28/1.4 zu sparen und ein DSLR Zweitgehäuse wird dann auch schön langsam fällig.

  7. Hallo Andreas,

    Danke für den Bericht. Aktuell hat Nikon bereits das AF-S Nikkor 1:1,4/24mm im Angebot, weshalb ich momentan nicht an ein neues, lichtstarkes 28mm-Objektiv glaube. Die alte Version des Sigma 1:1,8/28 hatte ich vor Jahren und war damit derart unzufrieden, dass ich es bereits nach wenigen Monaten wieder verkauft habe. Von einer solchen „Verzweiflungstat“ kann ich also nur abraten – Warten lohnt sich. 🙂

  8. Interessant, wollte mir das 1:1,8 28mm von Sigma eigentlich zur Überbrückung bis zum Erscheinen des Nikon 28/1.4 kaufen, da ich mit dem 24er von Sigma an meiner D 700 sehr zufrieden bin, wie auch mit dem 105er Makro von Sigma.

    Das alte Nikon AF 28mm/1:2,8 soll laut meinem Händler nicht so besonders gewesen sein, obwohl der Leicashop in Wien vor ca. 1/2 Jahr ein Exemplar um € 2400,- angeboten hat.

    Beim AF-S Nikkor 1:1,4/ 35mm habe ich die Vignettierungskontrolle bei der D 700 auf *Moderat* gelassen und auch bei Blende 1.4 keine Vignettierung feststellen können.
    Abgeblendet auf 4 bzw. 5.6 waren die Fotos bis an den Rand messerscharf und jede noch so feine Struktur an der Fassade meines Nachbarhauses zu sehen (Farbraum Neutral und Schärfe auf 0 zurückgestellt).
    Obwohl bei meinen bevorzugten Motiven wie Burgruinen, Friedhöfe, alte Gassen und Brunnen in Vollmondnächten, Adventmärkte ohne Blitz würde mich eine Randabdunkelung auch nicht stören.

    Gerade bei diesen Lichtverhältnissen bevorzuge ich lichtstarke Festbrennweiten, einen Fernauslöser und ein schwereres Stativ mit Getriebeneiger (meins wird gerade umgerüstet, ähnlich den Systematic Stativen von Gitzo) anstelle von Zoomobjektiven – auch wenn sie über einen Bildstabilisator verfügen sollten.

  9. Wenn das neue Sigma besser sein soll, kann es natürlich einen Versuch Wert sein.
    Zu den genannten „romantischen“ Motiven passt eine gewisse Vignettierung ja sogar recht gut, wenn man sie nicht durch die Kamera verringern lässt. Ich für meinen Teil mag sie und behalte sie gerne in vollem Umfang.

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