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Die richtige Wahl – oder warum gute Fotos auch in der Politik wichtig sind

Dass ein Bild mehr sagen kann als tausend Worte, ist nicht erst seit Peer Steinbrücks heiß diskutierter Fotostrecke für das Süddeutsche Zeitung Magazin bekannt. Doch wie wichtig für die Wirkung einer Person die Wahl des richtigen Fotos ist, wurde mir im bayerischen Wahlkampf schon eine Woche früher klar. Morgens um acht verteilte da die SPD an einer U-Bahnstation im Münchner Süden Brezen. Nicht ganz ohne Eigennutz, denn von jeder Tüte lächelte SPD-Fraktionsvorsitzender Markus Rinderspacher den potentiellen Wähler an. Neben der Brezel befanden sich zusätzlich einige Faltblätter von ihm und anderen relevanten Kandidaten in der Papiertüte.

Fotos in der Wahlwerbung - Rinderspacher Bayern-SPD 2013

Im Vergleich sieht man, wie unterschiedlich der gleiche Kandidat (Markus Rinderspacher) auf zwei Fotos wirken kann

Beim Durchsehen des „Geschenks“ fielen mir dabei die doch recht unterschiedlichen Fotos von Herrn Rinderspacher auf. Während auf der Tüte ein recht düsteres Bildnis mit viel Schatten im Gesicht klebte, prangte auf dem modern gestalteten Wahlprospekt ein ordentlich ausgeleuchtetes Studioportrait. Letzteres rückt den Kandidaten im wahrsten Sinne des Wortes in ein (deutlich!) besseres Licht. Weshalb das andere, wenig vorteilhafte Foto überhaupt zum Einsatz kommen konnte, ist mir schleierhaft. Leider hat sich der Fotograf mit seiner Arbeit in diesem Fall nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Gegen ein Foto im Freien spricht an sich nichts, das geschickte Ausleuchten der abzubildenden Person hätte jedoch Wunder gewirkt.
Natürlich gehört auch ein Zweiter dazu, der das ungünstige Foto anschließend ausgewählt hat. Ungeschickt ist dies vor allem, weil das eigene Bildnis für einen Politiker häufig die einzige Möglichkeit ist, den Wähler abseits von Interviews und Rundfunksendungen zu erreichen und von sich zu überzeugen. So traurig das für eine Demokratie und ihre mündigen Bürger auch sein mag – doch das ist wieder ein anderes Thema und hat mit Fotografen und Bildern eher wenig zu tun.


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