Tokina stellt Spiegelobjektiv Reflex 300 mm F6.3 für MFT-Kameras vor
Anfang dieser Woche stellte Tokina mit dem Reflex 300 mm F6.3 für das Micro-Four-Thirds-System ein recht ungewöhnliches Objektiv auch in Deutschland vor. Es handelt sich um ein Teleobjektiv, dessen Spiegel-Konstruktion zugleich eine lange Brennweite als auch kompakte Abmessungen ermöglicht. Die 300 mm Brennweite entsprechen 600 mm an einer Vollformatkamera und gestattet somit das Fotografieren auch weit entfernter Objekte. Zugleich kann das Objektiv im Nahbereich punkten, mit einer Naheinstellgrenze von 80 cm bietet es einen Abbildungsmaßstab von 1:2 und kann daher als Makro-Objektiv verwendet werden.
Die Größe des kleinen Teleriesen beträgt lediglich 6,6 cm (Länge) x 6,6 cm (Durchmesser), doch seine Konstruktion bringt prinzipbedingt einige Einschränkungen mit sich. Eine Lichtstärke von Blende f/6,3 ist nicht sonderlich hoch und so sollte für unverwackelte Teleaufnahmen im Idealfall die Sonne scheinen oder zumindest für eine gute Ausleuchtung gesorgt sein. Anders als bei normalen Objektivkonstruktionen lässt sich die Blende nicht verändern, sondern steht fest bei f/6,3. Eine Belichtungssteuerung kann daher ausschließlich über die Belichtungszeit erfolgen. Das Bokeh eines Spiegelobjektivs ist immer durch charakteristische Ringe erkennbar, da Lichter in der Unschärfe ring- statt scheibenförmig abgebildet werden. Dieser Effekt kann natürlich auch bewusst kreativ eingesetzt werden. Filter mit einem Durchmesser von 55 mm passen an das Frontgewinde.
Fokussieren muss man selbst, da das Tokina Reflex 300 mm F6,3 nicht über einen Autofokus verfügt. Zum Lieferumfang gehören neben dem Objektiv Front- und Rückdeckel sowie eine Sonnenblende. Ab diesem August soll es für einen Preis von 400 € im Handel verfügbar sein.
Der Naheinstellungs Abbildungsmaßstab von 1:2 klingt interessant – bei der Brennweite hat man Abdstand genug für viele Insekten. Nur dürfte die Handhabung ohne Blendenverstellung für Makro oftmals problematisch sein. Und eventuell das Bokeh 🙂