Fujifilm X-E1 – erste Eindrücke im Kurztest
Anfang des Jahres ließ Fujifilm mit seiner ersten spiegellosen Systemkamera X-Pro1 die Herzen von Sucherkamerafans höher schlagen, vereinte sie doch einen neu konstruierten Sensor im APS-Format sowie Hybridsucher im hochwertigen Metallgehäuse mit Leica-Charme. Auf der Photokina wird nun die kleine Schwester X-E1 gezeigt, die einiges anders macht und einen günstigeren Einstieg in Fujifilms X-System erlaubt. Wir haben uns die Kamera näher angesehen und einige Fotos damit gemacht.
Erster Eindruck und Handhabung
Ober- und Unterseite des Gehäuses bestehen aus einer Megnesiumlegierung und so liegt die Kamera trotz ihres geringen Gewichts von 300 g (ohne Akku und Speicherkarte) wunderbar wertig in der Hand. Zu diesem Eindruck tragen sicherlich auch die Objektive bei, die anders als von anderen Herstellern gewohnt, ebenfalls aus Metall gefertigt werden. Zentraler Teil des Bedienkonzepts ist ein Zeitenwahlrad auf der Oberseite, neben dem sich ein zweites Rad zur Belichtungskorrektur befindet. Leider fehlt ein gesonderter Knopf für eine schnelle Wahl der ISO-Empfindlichkeit, mit dieser Funktion lässt sich jedoch bei Bedarf die Fn-Taste neben dem Auslöser belegen.

Fujifilm X-E1 mit XF 18-55 mm F/2.8-4 R LM OIS – © Überlicht

Die Fujifilm X-E1 liegt sehr gut in der Hand – © Überlicht

Die kompakte Fujifilm X-E1 mit dem ersten XF-Zoom 18-55 mm F/2.8-4 R LM OIS – © Überlicht
Der 2,8″-Monitor auf der Kamerarückseite löst mit 460.000 Bildpunkten eher gering auf, doch in den meisten Fällen wird man ihn nur für Menüeinstellungen verwenden. Denn das eigentliche Glanzlicht der Kamera ist ein enorm hochauflösender OLED-Sucher mit 2,36 Millionen Punkten. Dieser lässt fast vergessen, dass man auf ein elektronisches Bild guckt und so vermisst man den (ohne Frage faszinierenden) Hybridsucher der X-Pro1 auch nicht wirklich. Der Autofokus funktioniert mit dem angesetzten XF 18-55 mm F2.8-4 R LM OIS sehr zügig und treffsicher. Sollte es zu dunkel werden, hilft der eingebaute Blitz aus.
Technik und Bildqualität
Das herausragende Merkmal der X-Kameras von Fujifilm ist ihr neuartiger 16-Megapixel-Bildsensor, der auf die Bayer-Matrix bisheriger Sensoren verzichtet. Stattdessen kommt eine andere Anordnung der roten, grünen und blauen Pixel zum Einsatz, die Fujfilm als X-Trans bezeichnet (den Unterschied kann man sich z.B. hier ansehen). Durch eine stochastische Verteilung der Pixel wird die Auflösung erhöht, Moirés reduziert und das Rauschen verringert.
Die resultierende Bildqualität kann sich tatsächlich sehen lassen und gerade die Farbwiedergabe bei hohen ISO-Werten ließ uns mächtig staunen. Gleich mehrmals überprüften wir die ISO-Einstellungen, da wir das gute Rauschverhalten kaum glauben konnten. Fujifilm scheint hier eine sehr gekonnte Kombination aus Sensor und Bildverarbeitung gelungen zu sein. Die folgenden Aufnahmen mit ISO 3200, 6400 und 25.600 vermitteln davon einen Eindruck, auch wenn Bildausschnitt und Fokussierung nicht konstant sind.

100%-iger Ausschnitt eines Fujifilm X-E1 Test-Fotos bei ISO 3200 – © Überlicht

100%-iger Ausschnitt eines Fujifilm X-E1 Test-Fotos bei ISO 6400 – © Überlicht

100%-iger Ausschnitt eines Fujifilm X-E1 Test-Fotos bei ISO 25.600 – © Überlicht
Verfügbarkeit und Preis
Die Fujfilm X-E1 soll ab November 2012 in den Farben Schwarz und Silber zu einem Preis von 899 € verfügbar sein. Damit ist sie deutlich günstiger als ihre große Schwester X-Pro1. Zeitgleich erscheint das neue Zoom-Objektiv XF 18-55 mm F2.8-4 R LM OIS für 599 €. Ein Set bestehend aus Kamera und Objektiv soll für 1299 € angeboten werden.