Rollfilm einlegen in 10 Schritten
Wer noch nie Rollfilm in eine analoge Mittelformatkamera eingelegt hat, steht vielleicht vor einem Rätsel. Wohin mit dem aufgerollten Papier? Zugegeben, die Technik ist schon ein bisschen altertümlich, ihre Geschichte reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Nichtsdestotrotz ist der Rollfilm (Typ 120) auch heute noch weit verbreitet und hat so manch jüngeren Filmtyp überlebt.
Damit er noch viele weitere Jahre Verwendung findet, zeigt die folgende, bebilderte Anleitung in zehn Schritten, wie Rollfilm richtig in die Kamera einlegt wird (hier am Beispiel einer Pentacon six).
Bei „einfacheren“ Kameramodellen mit Sichtfenster in der Rückwand kann die Kamera geschlossen werden, sobald der Film sicher auf der Leerspule sitzt. Dann wird weiter gespult bis hinter dem roten Kunststoff-Fenster die „1“ sichtbar wird.
Fotografieren
Nun sind Kamera und Film bereit für das erste Foto. Nach jedem Auslösen den Film bis zur folgenden Nummer weiter transportieren und nach der letzten Aufnahme bis zum Ende aufspulen. Der Film ist dann vollständig auf der anfänglich leeren Spule aufgewickelt, wo er auch verbleibt. Zum Herausnehmen ggf. die Halterung der Spule an der Kamera entriegeln. Anschließend, wie auf dem Film beschrieben, die Papierlasche nach innen falten und mit dem befestigten Papier-Klebeband fixieren (bei älteren Filmen muss hierfür das Band wie eine Briefmarke angefeuchtet werden – nicht immer ein Genuss).
Schutz vor Lichteinfall
Im Idealfall ist der Film straff gewickelt und damit sehr unempfindlich für das Umgebungslicht. Sitzt der Film recht locker auf der Spule, besteht die Möglichkeit, dass Licht einfällt. Um böse Überraschungen zu vermeiden, bietet es sich an, belichtete Filme bis zur Entwicklung stets in einem lichtundurchlässigen Beutel aufzubewahren.
Feine Unterschiede
Jede Kamerakonstruktion ist anders, weshalb auch das Filmeinlegen nicht immer exakt genauso funktioniert. Bei Hasselblad-Rückteilen beispielsweise blickt die schwarze Innenseite des Schutzpapiers beim Einlegen nach außen. Einige Rollei-Kameras verfügen über ein Filmtastwerk, das den Filmanfang automatisch erkennt – allerdings nur, wenn der Film unter der entsprechenden Rolle hindurchgeführt wird.
Unterm Strich ist das Prinzip jedoch das selbe. Oft hilft es, sich die Kamera oder das Rollfilm-Rückteil anzusehen und zu überlegen, in welche Richtung der Filmtransport läuft und in welche Richtung die lichtempfindliche Innenseite des aufgerollten Films zeigen muss.
Viel Freude an der Mittelformat-Fotografie!
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