Canon EOS 6D – neuer Einstieg ins Vollformat
Mit der EOS 6D kündigt Canon zur Photokina ein neues Einstiegsmodell ins Vollformat-DSLR-Segment an, das nicht nur vergleichsweise kompakt und leicht ist, sondern auch mit einigen guten Eckdaten aufwarten kann. Ähnlich wie Nikons D600 will sich Canons EOS 6D trotz ihres großen Sensors eher an ambitionierte Fotoenthusiasten denn an Berufsfotografen richten.
Eckdaten und Ausstattung
In der kompakten Vollformat-Kamera steckt ein 20,2-Megapixel-CMOS-Sensor, der ISO-Empfindlichkeiten von 100 – 25.600 (erweiterbar auf 50 – 102.400) abdeckt. Canon verspricht rauscharme Fotos und eine ausgezeichnete Performance des Bildsensors auch bei schlechten Lichtverhältnissen. Für scharfe Bilder sorgt ein 11-Punkt-Autofokus-System, das eine Scharfstellung bei bis zu -3 LW (Mondlicht) ermöglichen soll. Die interne Datenverarbeitung übernimmt ein DIGIC 5+ Prozessor. Für den Fotografen stehen neben manuellen Einstellmöglichkeiten auch viele Automatik- und kreative Aufnahmemodi zur Verfügung (darunter auch HDR, Mehrfachbelichtung aus bis zu 9 Aufnahmen, Serienbildmodus mit maximal 4,5 Bildern pro Sekunde oder Silent-Modus für leises Auslösen). Aufgezeichnet werden können Fotos in den Dateiformaten CR2 (14-bit Raw) und Jpeg. Videos mit bis zu ISO 12.800 werden als MOV-Dateien (Codec H.264/MPEG-4) gespeichert und sind bei einer Auflösung von 1920 x 1080 mit 24, 25 oder 30 fps möglich, in 1280 x 720 mit bis zu 60 fps. Sowohl auf dem Display als auch im Sucher lässt sich eine digitale Wasserwaage einblenden, die das Ausrichten der Kamera erleichtert. Der Sucher deckt 97% des Bildfeldes ab, während das 3″-Display mit 1.040.000 Bildpunkten auflöst.
Sehr erfreulich ist, dass Canon bei der EOS 6D daran gedacht hat, ein WLAN- sowie auch ein GPS-Modul in die Kamera einzubauen, womit die Kamera sogar ihren großen Schwestern voraus ist. So lassen sich Bilder und Videos kabellos drucken bzw. übertragen, abspeichern und online teilen. Zudem ist per WiFi auch eine Steuerung der Kamera über Smartphones möglich. GPS-Daten können mit der im Lieferumfang enthaltenen Map Utility Software ausgelesen und verarbeitet werden, sodass auch nach einer langen Reise die Frage nach den Aufnahmeorten nicht unbeantwortet bleiben muss.
Gewicht, Größe und erster Eindruck
Als Canons bisher kleinste Vollformat-Kamera misst die EOS 6D gerade einmal ca. 14,5 x 11,1 x 7,1 cm, was sie möglicherweise nicht für riesige Hände prädestiniert, aber für unterwegs. Für Einsätze im Freien ist das Gehäuse gegen Staub und Spritzwasser geschützt. Inklusive Akku (LP-E6) und Speicherkarte (SD) bringt sie lediglich ein Gewicht von 770 g auf die Waage. Das verdankt sie einem Gehäuse, das teilweise aus Magnesium und Kunststoff gearbeitet ist. Wir hatten auf der Photokina die Gelegenheit, die Kamera kurz selbst in die Hand zu nehmen. Der erste Eindruck ist gut und die Verarbeitung wirkt hochwertig, einzig das Gummi der Griffwulst ist für unseren Geschmack etwas zu hart (kunststoffartig) und zu wenig griffig geraten. Gerne hätten wir auch die Bildqualität genauer unter die Lupe genommen, da es sich bei den ausgestellten Exemplaren jedoch noch um Vorserienmodelle handelt, war es leider nicht möglich einige Testaufnahmen von der Messe mit nach Hause zu nehmen.
Verfügbarkeit und Zubehör
Die EOS 6D soll hierzulande für 1.999 Euro erhältlich sein. Wann sie tatsächlich verfügbar sein wird, steht derzeit noch nicht fest. Als Zubehör wird der Batteriegriff BG-E13 angeboten, der entweder mit Akku oder AA-Mignonzellen betrieben werden kann und derzeit für stolze 349 Euro gelistet ist.
Fazit
Insgesamt scheint Canon mit der EOS 6D ein interessantes Paket geschnürt zu haben, das in weiten Teilen auch Berufsfotografen ansprechen dürfte. Allerdings wird, wer sich einmal an mehr als 11 AF-Messfelder gewöhnt hat, wahrscheinlich ungern wieder einen Rückschritt machen wollen. Mit integriertem WiFi und GPS hat die 6D jedoch nicht nur in der Klasse der Einsteiger-Vollformat-DSLRs einigen anderen Kameras etwas voraus.
Vielen Dank für die Nachrichten!